Das Hirnschlagzentrum/Stroke Center am Unispital Basel ist das einzige seiner Art in der Nordwestschweiz. Ursprünglich behandelten wir hier einen bis zwei Patienten pro Tag, mittlerweile sind es drei bis vier. Jährlich werden über 2000 Ultraschalluntersuchungen der hirnzuführenden Arterien bei stationären und ambulanten Patienten durchgeführt. Unser Hirnschlagzentrum zeichnet sich vor allem durch ein integriertes Behandlungskonzept aus, das neuestes Fachwissen mit schnellster Umsetzung vereint. So stehen zum Beispiel jederzeit eine Angiographie und eine ganze Reihe von Spezialisten zur Verfügung: Neurologen, Chirurgen, Anästhesisten, MTRA (Fachpersonen für Medizinisch-Technische Radiologie), Neurochirurgen, Radiologen und Kardiologen. Drei Neuroradiologen besitzen bei uns die Fähigkeit, mit einem Katheter minimalinvasiv die operative Entfernung eines Blutgerinnsels aus einem Blutgefäss durchzuführen. In den vergangenen Jahren hat sich diese Methode, das verstopfte Hirngefäss bei schweren Schlaganfällen mechanisch zu öffnen, als wirksamste Therapie durchgesetzt. Seit zwei Jahren wird diese Variante am USB systematisch durchgeführt – technisch und personell verfügen wir über die Voraussetzungen für sämtliche hierfür notwendige diagnostische und therapeutische Massnahmen.
Zeit ist ein entscheidender Faktor
Egal wie gut ausgestattet das Spital ist: «Time is brain», sagen wir Fachärzte – jede Minute zählt. Je schneller das Gerinnsel aufgelöst werden kann, desto besser. Denn oft entscheiden wenige Minuten darüber, ob Gehirnzellen, die kurzzeitig ohne Blutversorgung waren, absterben oder nicht. Meistens löst sich das Gerinnsel schon mit einer blutgerinnselauflösenden Infusion, einer sogenannten Thrombolyse, auf. Doch dies gelingt nur in den ersten maximal fünf Stunden. Bis maximal sechs Stunden nach Symptombeginn kann dies nicht mehr intravenös, dafür intraarteriell geschehen, also über einen Gefässkatheter direkt in die verschlossene Arterie. Ist dies nicht möglich, werden gerinnungshemmende Medikamente verabreicht, um weitere Arterienverschlüsse zu vermeiden. In jedem Fall erfolgt eine Behandlung in der Stroke Unit, wo unsere Patienten überwacht und alle notwendigen Behandlungen inklusive Rehabilitationsmassnahmen vorgenommen werden.