Momentan wird viel daran gearbeitet, die Abstossungsreaktionen bei Stammzellentransplantationen zu vermindern oder effektivere Medikamente zu finden. In den letzten Jahren hat die Sterblichkeit deutlich abgenommen, allerdings stehen wir auch herausfordernden Situationen gegenüber: Vor 10 Jahren waren die meisten Patienten jünger als 50 Jahre, heute gibt es Patienten, die älter als 70 sind und die eine solche Therapie bekommen können.
Rückfallrisiko nimmt immer mehr ab
Bei einer Stammzellentransplantation mit einem Spender aus der Familie ist das Risiko, wieder an Leukämie zu erkranken, nach drei Jahren minim – deshalb wird diese belastende Therapie auch durchgeführt. Am Anfang beträgt es etwa 20 bis 25%, danach nimmt es jährlich um ca. 10% ab. Das Risiko an einem Sekundärtumor zu erkranken besteht jedoch.
Es gibt viele andere Therapieformen
Chemotherapien, neue Immuntherapien, neue gezielte Medikamente. Europaweit ist die Stammzelltherapie weiterhin im Vormarsch. Sie nimmt stetig zu; 2014 wurden europaweit erstmals mehr als 40'000 Patientinnen und Patienten behandelt. Dazu kommt: Da es sich um eine aufwändige und gefährliche Therapie handelt, versucht man das Vorgehen so gut wie möglich zu standardisieren. Das Universitätsspital Basel ist JACIE akkreditiert (JACIE = Joint Accreditation Comitee ISCT EBMT, www.jacie.org). Mit Fokus auf die akute lymphatische Leukämie gibt es die Gruppe GRAALL (Group for Research in Adult Acute Lymphoblastic Leukemia), in der sich das Universitätsspital Basel zusammen mit 73 anderen hämatologische Zentren (57 in Frankreich, 7 in Belgien und 8 in der Schweiz) zusammengeschlossen hat. (www.graall-leukemia.fr).