Reinigung, Desinfektion, Sterilisation
(Flächen, Instrumente)



  • Eine Desinfektion bedingt immer eine vorhergehende Reinigung
  • Die thermische Desinfektion ist der chemischen Desinfektion vorzuziehen
  • Die Herstellerangaben zur Kompatibilität geräteseitig sind unbedingt zu beachten
  • Die Reinigungs- und Desinfektionsmassnahmen werden durch geschultes Personal durchgeführt
  • Änderungen bei der Anwendung von Desinfektionsmitteln werden ausschliesslich durch die Infektionsprävention und -kontrolle entschieden
  • Änderungen im Rahmen der Reinigungsprozesse werden nach Rücksprache mit der Infektionsprävention und -kontrolle getroffen

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  • Aufbereitung von Sterilgut entspricht den geltenden Dokumenten
    • «Schweizerische Gute Praxis zur Aufbereitung von Medizinprodukten»
    • SN EN ISO 17665-1, SN EN 285+A1, SN EN 556-1, SN EN ISO 868
    • «Schweizerische Gute Praxis zur Aufbereitung von flexiblen, thermolabilen Endoskopen (GPAE)»
  • Qualitätssicherungssystem für die Aufbereitung von Medizinprodukten entspricht EN ISO 9001 und EN ISO 13485
  • Angaben des Herstellers betreffend Aufbereitung werden eingehalten
  • Eine Sterilisation bedingt immer eine vorhergehende Reinigung und Desinfektion
  • Alle Instrumente: maschinelle Reinigung, thermische Desinfektion und Sterilisation im Dampf bei 134°C während 18 Minuten
  • Ausnahmen in Absprache mit der Infektionsprävention und -kontrolle und Leitung der Aufbereitungseinheit für Medizinprodukte (AEMP) schriftlich definieren
    • Positiv-Liste für Niedertemperatur-Wasserstoffperoxid-Sterilisation
      • Zweimal jährlich durch Betreiber aktualisiert, zugänglich für alle Mitarbeitenden der AEMP und des Operationssaals
    • Beschaffung von Medizinprodukten durch die am USB berechtigten Organe, Voraussetzung: Sterilisation durch Dampf oder Wasserstoffperoxid möglich
  • Die Aufbereitung flexibler Endoskope stellt eine weitere Ausnahme dar:
    • Siehe Kap 7.5.1 Vergleich zwischen maschineller und manueller Aufbereitung und Anhang 3 – Aufbereitung thermolabiler Endoskope ohne Kanal der GPAE 2025:
      • «Die Reinigung und Desinfektion von flexiblen Endoskopen, die mindestens einen Kanal aufweisen, ist maschinell in einem RDG-E durchzuführen, das den Anforderungen der Normen SN EN ISO 15883-1 und -4 entspricht.
      • Die rein manuelle Reinigung und Desinfektion darf nur im Sinne eines Ausfallkonzeptes eingesetzt werden, wenn eine maschinelle Aufbereitung aufgrund eines Ausfalls des RDG-E nicht mehr möglich ist.
      • Aufbereitung thermolabiler Endoskope ohne Kanal: die maschinelle Aufbereitung in einem RDG-E ist zu bevorzugen.»
    • Manuelle Aufbereitung von flexiblen Endoskopen gemäss GPAE nur nach Absprache mit der Infektionsprävention und -kontrolle.
    • Abteilung erstellt SOP für die manuelle Aufbereitung und stellt diese den Mitarbeitenden zur Verfügung.
    • «Flexible Endoskope sind mittels eines geeigneten Sterilisationsverfahrens gemäss Herstellerangaben zu sterilisieren, wenn dies aufgrund des potentiellen Infektionsrisikos nach Stand der Wissenschaft erforderlich ist (Niedertemperatur-Sterilisationsverfahren).», siehe Kap. 7.14 Sterilisation von Endoskopen (GPAE).

 

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Kategorie Definition Massnahme Methode
Unkritisch Kontakt mit intakter Haut Desinfektion Steckbeckenautomat A0-Wert=600*
Semi-kritisch Kontakt mit Schleimhaut oder nicht intakter Haut Desinfektion
  • Instrumentenwaschmaschine thermisch A0-Wert=3000**
  • Tauchverfahren (chemisch)
  • Scheuer-Wisch-Desinfektion (chemisch)
Kritisch Eindringen in steriles Gewebe Sterilisation
  • Dampfsterilisation (134°C, Haltezeit: 18 Minuten)
  • Plasmasterilisation (ca. 45–55°C, Haltezeit: 45–105 Minuten)
*Temperatur-Zeit-Korrelationen: 80°C/10 Min., 85°C/3.16 Min., 90°C/60 Sek., 95°C/19 Sek.
**Temperatur-Zeit-Korrelation: 90°C/5 Min.

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Letztes Update: 31.10.2025