Von der Diagnose zur Heilung: Ein Kampf gegen den Rachenkrebs
Heinz Meyer blickt zurück auf einen langen, herausfordernden Weg – mit einem glücklichen Ausgang. Vor fünf Jahren erhielt er die Diagnose Rachenkrebs. Heute, nach Operation, Bestrahlung und intensiver Nachsorge unter der Leitung von Dr. Jens Jakscha gilt er als krebsfrei.
2025-05-02, 15:30 Uhr
Es beginnt mit einer scheinbar harmlosen Schwellung am Hals. «Ich spürte immer wieder einen Lymphknoten im Hals. Der entzündete sich nicht, wurde aber immer grösser», erinnert sich Heinz Meyer. Erst nach einem PET-CT (Positronen-Emissions-Tomografie) steht fest: Herr Meyer hat einen Tumor der am Zungengrund sitzt – eine selten spürbare Stelle, wie Dr. Jens Jakscha erklärt. «Das Tückische ist, dass die meisten Patienten keine Beschwerden an der Zungenwurzel spüren. Somit bemerkt man den Primärtumor nicht sofort. Man spürt erst die Metastase am Hals».
Ein operativer Eingriff ist bei Meyer möglich, da der Tumor vergleichsweise klein ist. Im Anschluss folgt eine sogenannte Sicherheitsbestrahlung, wie Dr. Jakscha sie nennt: eine Bestrahlung mit reduzierter Dosis, die das Rückfallrisiko senkt und die Lebensqualität langfristig schützt. Doch gerade die Strahlentherapie fordert Heinz Meyer extrem heraus: «Ich muss sagen, dass ich die Bestrahlung sehr unterschätzt habe. Ich war verbrannt, konnte nicht mehr schlucken, mir war immer schlecht, ich schmeckte nichts mehr und alles, was ich im Mund hatte, schmeckte eklig».
Rachenkrebs kann verschiedene Auslöser haben. «Es gibt zwei Gruppen: Eine Gruppe sind Patienten, die viel Alkohol trinken und rauchen. Und die andere Gruppe sind Patienten, die unter Umständen gar nicht rauchen, aber in der Vergangenheit einen HPV-Infekt, ein humanes Papillomavirus hatten. Und sich aus diesem Grund nach Jahrzehnten ein solches Karzinom entwickelt», erklärt Dr. Jakscha.
Heute, fünf Jahre nach der Diagnose ist Heinz Meyer krebsfrei. Kleine Einschränkungen begleiten ihn weiterhin: «Ich schmecke wieder und kann das Essen geniessen, aber der Geschmack ist noch nicht zu 100% da. Aber das Essen schmeckt mir wieder. Und die Speichelproduktion ist halt vermindert, deswegen habe ich immer einen trockenen Mund. Bei einer verminderten Speichelproduktion hat man zudem ein erhöhtes Kariesrisiko. Darum muss ich jeden Abend eine spezielle Kariesprophylaxe machen. Das ist absolut okay. Es sind wirklich nur kleine Einschränkungen».
Bei seiner letzten Nachsorgeuntersuchung bestätigt Dr. Jakscha den erfreulichen Befund: «Es sieht alles sehr schön aus, die Schleimhaut ist glatt. Man sieht keine auffälligen Veränderungen».
Für Heinz Meyer ein Moment der Erleichterung: «Das ist ein schöner Moment. Das ist das, was man als Patient ja eigentlich möchte. Aber wenn ich zurückdenke – es ist verrückt. Man vergisst ziemlich schnell, wie hart der Weg war».
Mehr dazu im TV-Beitrag von «gesundheit heute».
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Universitätsspital Basel
Dr. Jens Jakscha
Stv. Chefarzt
Hals-Nasen-Ohren-Klinik
Leiter Zentrum für Kopf-, Hals- und Augentumore
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