Sehr selten und besser verstanden: Leberschädigung nach COVID-19-Impfung

Impfungen können in sehr seltenen Fällen zu einer Leberschädigung führen. Dies gilt für die Grippe-Impfung, aber auch für die COVID-19-Impfung. Über die Mechanismen der Leberschädigung ist jedoch wenig bekannt. Eine Studie von Forschenden des Universitätsspitals Basel zeigt nun, dass es dabei Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zur Autoimmunhepatitis gibt, einer bekannten Autoimmunerkrankung der Leber.  Im Gegensatz zur Autoimmunhepatitis haben die Patientinnen und Patienten auch gute Chancen, sich von einer durch die COVID-19-Impfung ausgelösten Leberschädigung vollständig zu erholen.

2023-08-28, 06:00 Uhr

Eine Vielzahl wichtiger und häufig verwendeter medizinischer Wirkstoffe kann zu Leberschädigung führen. Dazu gehören alltägliche Schmerzmittel wie Ibuprofen, Acetylsalicylsäure und Paracetamol, aber auch pflanzliche Substanzen und verschiedene Antibiotika. In sehr seltenen Fällen sind auch Leberschädigungen durch Impfstoffe oder in Impfstoffen enthaltene Substanzen bekannt. Forschenden des Universitätsspitals Basel um PD Matthias Matter (Leiter Abteilung Molekularpathologie) ist es nun in Zusammenarbeit mit Clarunis Basel und den Universitäten von Harvard, Freiburg, Mailand und Tessin gelungen, die Schädigung der Leber nach einer mRNA-basierten COVID-19-Impfung besser zu verstehen. Insbesondere war bisher unklar, wie sich diese von der Autoimmunhepatitis, einer bekannten Lebererkrankung, unterscheidet.

 

In einer kürzlich im Journal of Hepatology veröffentlichten Arbeit zeigen sie, dass es zwar Ähnlichkeiten, aber auch deutliche Unterschiede zwischen der durch die COVID-19-Impfung hervorgerufenen Leberschädigung und der Autoimmunhepatitis gibt. In Leberbiopsien von Patientinnen und Patienten nach einer COVID-19-Impfung fand sich eine stärkere Aktivierung von Stoffwechselgenen, ein stärkeres Infiltrat an zytotoxischen T-Zellen und eine andere Immunantwort durch T- und B-Zellen. Im Gegensatz zur Autoimmunhepatitis besteht zudem eine gute Chance, dass sich die Patientinnen und Patienten von einer durch die COVID-19-Impfung hervorgerufenen Leberschädigung vollständig erholen, ohne dass Folgeschäden an der Leber zurückbleiben.

Medienauskunftsstelle

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Nicolas Drechsler

Leiter Kommunikation und Mediensprecher

Marketing und Kommunikation