Evidence-based Insurance Medicine, EbIM, untersucht Fragestellungen aus der versicherungsmedizinischen Praxis und fördert eine evidenzbasierte Versicherungsmedizin. Mit seinen interdisziplinären Bildungsaktivitäten gestaltet es die Professionalisierung der Versicherungsmedizin.

EbIM, Evidence-based Insurance Medicine

Departement Klinische Forschung
Universitätsspital Basel
Spitalstrasse 8+12
4031 Basel
regina.kunz@usb.ch

Unsere Themen

 

Versicherungsmedizinische Forschung ist eine junge Richtung in der angewandten Forschung mit Schnittstellen zur präventiven, klinischen und rehabilitativen Medizin und zur Public Health. Sie bietet zahlreiche Möglichkeiten zur interdisziplinären Zusammenarbeit mit dem Ziel, Entscheidungen in der Versicherungsmedizin mit wissenschaftlichen Erkenntnisse zu unterstützen. Dazu entwickeln und evaluieren wir neue Methoden, Instrumente und Interventionen für die Praxis.

 

Mit unserer Forschung:

  • streben wir eine Verbesserung und Weiterentwicklung der Versicherungsmedizin an
  • untersuchen wir Fragestellungen aus der Praxis
  • entwickeln wir Lösungskonzepte für versicherungsmedizinische Probleme
  • unterstützen und entwickeln wir eine evidenzbasierte Versicherungsmedizin
  • fördern wir interdisziplinäre Forschung

 

Unsere Schwerpunkte sind:

  • Qualität in der Begutachtung
  • International Classification of Functioning (ICF) der WHO in der Begutachtung
  • Neue Formen der Begutachtung
  • Return to work
  • Evidenzbasierte Versicherungsmedizin

 

PhD-Programm

Im Rahmen eines dreijähriges PhD-Programm und zusammen mit unserem Netzwerk bieten wir die Möglichkeit für eine strukturierte Ausbildung in angewandter Forschung in Versicherungsmedizin.

An der medizinischen Fakultät der Universität Basel hat das EbIM ein Bildungsangebot entwickelt, welches jährlich ausgebaut wird.

 

Es richtet sich an die Medizinstudierenden, Ärzt*innen in Weiterbildung und in der Praxis und steht auch Fachpersonen und am Fachgebiet Interessierten offen

EbIM vermittelt in Zusammenarbeit mit dem Swiss TPH (Schweizerisches Tropen und Public Health Institut) innerhalb des Curriculums des Medizinstudiums das Grundwissen für den Arztberuf im Fach Versicherungsmedizin.

 

Wichtige Themen sind Sozial- und Privatversicherungswesen in der Schweiz, Kranken-, Unfall-, Invaliditätsversicherungsgesetze, Taggeldversicherungen und Pensionskassen, Arbeitsunfähigkeit, Invalidität, Risikobeurteilung, Prävention und Reintegration, Case Management, Rolle und Aufgabe des Arztes, aktuelle Entwicklungen.

 

Die Versicherungsmedizin ist Teil des Fachs «Public Health». In der Klinik bedeutet sie eine wichtige Ergänzung für die klinischen Fachgebiete wie insbesondere Rheumatologie, Psychiatrie, Neurologie und Orthopädie.

Der MAS Versicherungsmedizin ist ein Nachdiplomlehrgang der Universität Basel.

 

Der MAS Versicherungsmedizin ist mit 60 ECTS als dreijähriger, berufsbegleitender Studiengang mit 13 obligatorischen Modulen konzipiert. Die Module werden in Basel, Schweiz, angeboten, sowie je ein Modul an den ausländischen Partner-Universitäten, der Eberhardt-Karls Universität Tübingen (D), Institut für Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Versorgungsforschung, und der Medizinische Universität Wien (A), Institut für Sozialmedizin.

 

Die Weiterbildung richtet sich an Ärzt*innen, Rechtsanwält*innen und Jurist*innen, Psycholog*innen, Case Manager*innen oder Versicherungsfachpersonen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich.

 

Absolvierende des MAS Versicherungsmedizin qualifizieren sich für eine ausgewiesene Fachleitungsfunktion bei Sozialversicherern, in der Versicherungswirtschaft, bei kantonalen und eidgenössischen Gesundheitsbehörden oder bei Bundes- oder Länderbehörden sowie bei Fachorganisationen, Verbänden und Kliniken. Durch den interdisziplinären und trinationalen Aufbau (CH-D-A) des Studiengangs lernen und vertiefen die Teilnehmenden relevante Wissensgrundlagen aus Public Health und Medizin, sowie rechtliche, ökonomische, mathematische und politische (sozial-, gesundheits-, und finanzpolitische) Aspekte des Versicherungs- und Gesundheitswesens in der Schweiz sowie im deutschsprachigen Ausland.

 

Seit mehr als 5 Jahren gibt es die Cochrane Gruppe Insurance Medicine, initiiert und mitbegründet vom EbIM. 

 

Cochrane Insurance Medicine, CIM, beschäftigt sich mit zentralen Themen der Versicherungsmedizin. Cochrane Insurance Medicine hat das Ziel, hochwertige Forschungsevidenz zu Krankschreibung, Begutachtung, oder beruflicher Wiedereingliederung bereitzustellen und damit praktizierenden Ärzten, Gutachtern, Versicherungsärzten, Juristen, Wiedereingliederungsexperten u.a. zu ermöglichen, wissenschaftlich fundierte Entscheidungen und Beurteilungen abzugeben.

 

Auf unserer Webseite Evidence finden sich systematische Reviews zur Versicherungsmedizin, gängige Instrumente sowie methodische Studien für Forschungszwecke.

 

Als ein internationales Netzwerk arbeiten wir mit Forschern und Akteuren der Versicherungsmedizin aus der Schweiz, den Niederlanden, Schweden und Kanada zusammen.

 

Bei Fragen wenden Sie sich an Heike Raatz, Koordinatorin Cochrane Insurance Medicine

Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen, die eine IV-/UV-Rente beantragen, müssen sich oft einer Begutachtung durch Psychiater unterziehen. In den RELY-Studien suchten wir nach Möglichkeiten, die Reproduzierbarkeit der Begutachtung, ihre Akzeptanz und Nachvollziehbarkeit in diesem Prozess zu verbessern. RELY steht dabei für Reliable psychiatrische Begutachtung im Rentenverfahren.  
Die Ergebnisse der RELY-Studien sind seit dem 3. Juli 2019 der Öffentlichkeit zugänglich.

 

Die Studie wurde finanziell unterstützt vom Schweizerischen Nationalfonds, dem Bundesamt für Sozialversicherungen und der SUVA. Dabei finanzierten SUVA und das Bundesamt für Sozialversicherungen den praktischen Teil der Studie (Mehrfachbegutachtungen in der Testphase). Die Finanzierung des BSV erfolgte im Rahmen eines Pilotprojekts nach Art. 68quater IVG.

Am 3. Juli 2019 wurden der Fachwelt im Rahmen eines Symposiums am Unispital Basel die lange erwarteten Ergebnisse der RELY-Studien zur Reproduzierbarkeit von Gutachten zur Arbeitsfähigkeit bekanntgegeben. Akteure von mehr als 15 Organisationen und Institutionen mit Bezug zum Begutachtungswesen, ehemalige Teilnehmende an den Studien und interessierte Experten waren anwesend und diskutierten die Ergebnisse.

 

Die Jahresberichte

In unseren Zweijahresberichten berichten wir über Höhepunkte dieser Periode und informieren Sie über die Arbeit unserer Forschungs- und Bildungsunit und unserer Zusammenarbeit mit anderen Gruppen.

 

Team

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Prof. Dr. Regina Kunz

Forschungsgruppeleitung

Klinische Epidemiologie