Multiple Sklerose: Bauch und Hirn sind eng vernetzt

Die Darmflora beeinflusst unser Immunsystem. Prof. Anne-Katrin Pröbstel erforscht am Unispital Basel zusammen mit ihrem Team, wie Bakterien im Verdauungssystem zu Entzündungen der Nervenzellen führen und Multiple Sklerose auslösen können.

2023-06-27, 06:00

Unser Darm beherbergt Bakterien in grosser Vielfalt und Zahl. Ohne diese Darmflora funktioniert die Verdauung nicht. Die Mikroorganismen sind also unverzichtbar – aber einige von ihnen können unter noch nicht vollständig geklärten Umständen die körpereigene Immunabwehr dazu stimulieren, die Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark anzugreifen. Die Nervenzellen verlieren dadurch ihre Isolierschicht, und die Übertragung der Nervensignale im Körper wird gehemmt.

 

Prof. Anne-Katrin Pröbstel und ihr Team erforschen, wie dieses Zusammenspiel zwischen Darmflora, Immunsystem und Zentralnervensystem entsteht. Sie suchen nach Behandlungsmöglichkeiten für die Multiple Sklerose, die häufigste entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems. Ihr Ziel ist es, Therapien für MS zu finden, die entweder das Mikrobiom im Darm verändern (das heisst die schädlichen Mikroorganismen zurückdrängen oder gutartige Mikroorganismen vermehren) oder die Reaktion der Immunzellen beeinflussen. Dass eine gesunde Ernährung dabei mitspielen kann, liegt für Prof. Pröbstel nah: «Die Ernährung hat einen grossen Effekt auf den Körper, auf das Immunsystem und damit auch auf das Gehirn.» Mehr erfahren Sie im Beitrag der Sendung «gesundheit heute».

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