Patientin erhält eine Infusion auf der Tagesklinik

Angebot

Was bieten wir am Universitären Zentrum für Immunologie an?

Allgemeine klinische Immunologie und Spezialsprechstunden für Autoimmunerkrankungen: In der allgemeinen Immunologiesprechstunde des UZI betreuen wir Patient*innen mit Autoimmunerkrankungen oder Entzündungszuständen. Abhängig von den betroffenen Organen oder der Diagnose werden Sie entweder in der allgemeinen Immunologie-Sprechstunde oder in Spezialsprechstunden betreut. Für einige Diagnosen ist es wichtig, verschiedene Sprechstunden aufzusuchen, was wir entsprechend koordinieren.

Immunschwächekrankheiten beeinträchtigen die Abwehr gegen Viren, Bakterien und Pilze. Aufgrund der geschwächten Abwehr haben betroffene Personen immer wieder schwere Infektionen, was zu bleibenden Organschäden führen kann. Die Abklärungen in der Sprechstunde für Immundefizienz zeigen, ob bei Ihnen eine Immunschwäche vorliegt. Falls dies der Fall ist, untersuchen wir, ob die Ursache durch eine genetische Störung des Immunsystems (primäre Immunschwäche) oder durch einen äusseren Faktor (z. B. Medikamente) bedingt ist (sekundäre Immunschwäche). Die Abklärung komplexer Immundefekte inklusive der Genetik sowie die Einleitung entsprechender Therapien werden in dieser Spezialsprechstunde durchgeführt.

In der Vaskulitis-Sprechstunde am UZI sehen wir Patient*innen mit vermuteter oder bereits diagnostizierter Entzündung von kleinen, mittelgrossen oder grossen Gefässen. Diese Krankheiten werden mit dem Überbegriff Vaskulitis zusammengefasst. Die Diagnostik und Behandlung erfolgt interdisziplinär, unter Einbezug verschiedener Fachrichtungen. Falls nötig klären wir die Beschwerden auch in einem kurzen Spitalaufenthalt ab. Die Behandlung einer Vaskulitis erfolgt mit Medikamenten, welche das Immunsystem unterdrücken und dadurch die Entzündung bremsen.

Impfungen sind effiziente Massnahmen, um vor Infektionen zu schützen. Dies ist umso wichtiger, wenn das Immunsystem durch Alter, Erkrankungen oder immunologische Therapien geschwächt ist. In der Impfsprechstunde am UZI bieten wir alle in der Schweiz zugelassenen Impfungen an. Wir beraten auch Personen, die ihren Impfschutz prüfen und auffrischen wollen (inklusive Routineimpfungen) oder die sich wegen einer Abwehrschwäche speziell beraten lassen wollen. Wir sind spezialisiert auf Impfberatungen für ältere Menschen und Personen, die unter immunsuppressiver Therapie (z. B. bei Knochenmark- oder Organtransplantationen oder Milzentfernungen) stehen. In Zusammenarbeit mit dem schweizerischen Tropeninstitut bieten wir auch reisemedizinische Beratungen an.

 

Für Personen, die nach Impfungen eine schwere Nebenwirkung hatten oder allergisch reagiert haben, bieten wir eine Abklärung zusammen mit der Allergologie an.

Falls mehrere Ärzt*innen in die Betreuung involviert sind, werden die Fälle an einer wöchentlichen Fallbesprechung - dem Immunologie-Board - diskutiert. Dabei werden im Expertengremium individuelle Abklärungs- und Behandlungsstrategien festgelegt.  Das Board setzt sich aus Spezialist*innen verschiedenster Fachrichtungen zusammen, was eine ganzheitliche Beurteilung der Erkrankung erlaubt. Auch Ihre überweisende Ärztin / Ihr überweisender Arzt kann daran teilnehmen.

Mit modernen Methoden kann man viele Elemente des Immunsystems messen und ihre Funktionen prüfen. Im immunologischen Routine-Labor stehen uns breite Abklärungsmöglichkeiten mit hoher Expertise, insbesondere auf dem Gebiet der Autoantikörperdiagnostik, Allergiediagnostik und der zellulären Immundiagnostik, zur Verfügung. Unter Einbezug der Krankengeschichte helfen solche Analysen, einer Störung des Immunsystems zu detektieren. Mit der Abteilung für Medizinischen Genetik bieten wir zudem Abklärungen auf genetische Erkrankungen des Immunsystems an.

 

Bei immunologischen Erkrankungen braucht es zur Diagnosestellung oft moderne Bildgebungsverfahren (wie z.B. ein PET-CT) und/oder die Entnahme von Gewebeproben (Biopsien) aus Organen oder der Haut. Die Resultate werden zusammen mit den Patholog*innen in regelmässigen Fallbesprechungen diskutiert und beurteilt. 

 

Weiterführende Analysen können auf Forschungsbasis durchgeführt werden. In unseren Forschungslaboren lassen sich die molekularen Ursachen von Immunschwächen oder Immunüberfunktionen individuell abklären, um eine personalisierte Diagnostik und Therapie zu ermöglichen. 

In den letzten Jahren haben sich die Therapiemöglichkeiten für immunologische Erkrankungen rasant entwickelt. Es stehen uns nun auch Therapien zu Verfügung, die gezielt nur auf einzelne Zell-Botenstoffe wirken (z.B. TNF Blocker, Interleukin-1-Blocker), die einzelne Zelltypen entfernen (z.B. B-Zell Depletion mit Rituximab) oder gezielt fehlgeleitete Entzündungswege abschalten (z.B. JAK-Inhibitoren).

 

Bestimmte Immunschwächezustände (sogenannte Antikörpermangelsyndrome) können durch Antikörper-Substitutionstherapien behandelt werden.

 

All diese Therapien erfordern ein tiefgreifendes Wissen bezüglich Wirksamkeit, Nebenwirkungsprofil, Dosierungen usw., um die bestmögliche, individuell angepasste Therapie zu gewährleisten. Viele der modernen Immuntherapien werden als Infusion oder Spritzen verabreicht. Wir bieten in unserer Tagesklinik alle zugelassenen Immuntherapien an, führen die Injektionen durch oder instruieren Patient*innen oder Angehörige, wie sie diese selbst übernehmen können. Sie werden dabei von erfahrenen Pflegefachpersonen unterstützt.

Wichtige Patient*innen-Organisationen Immunologie

  • Schweizerische Vereinigung für Angeborene Immundefekte: http://www.svai.ch/svai_1.html
  • Vasculitis Association Switzerland VASAS : Netzwerk für Personen die an Vaskulitis erkrankt sind: https://www.vasas.ch/
  • Selbsthilfegruppe für Patient*innen mit Autoimmun Lymphoproliferativen Syndromen (ALPS) hier