Patientinnen und Patienten als Teammitglieder behandeln
Dank einer Stammzelltransplantation hat Peter Küenzli eine schwere Krankheit überlebt. Bei seiner Genesung wird er engmaschig von Pflegeexpertinnen am Unispital Basel betreut. Sie arbeiten im Rahmen des innovativen SMILe-Projekts, mit dem die Versorgung zuhause und im Spital besser vernetzt wird.
2024-01-20, 06:00
2021 fühlt sich Peter Küenzli, als Elektriker tätig und kurz vor der Pensionierung, wochenlang sehr schwach. Der Besuch beim Hausarzt und ein Blutbild zeigten es: Küenzli leidet an einer akuten Form von Blutkrebs (Leukämie) und braucht eine Stammzelltransplantation.
Diese komplexe Behandlung kann zu Komplikationen und Nebenwirkungen führen. Nach seinem Austritt aus dem Spital muss Küenzli ein komplexes Medikamentenregime und Empfehlungen zur Infektionsprophylaxe einhalten, frühzeitig Symptome erkennen und darauf reagieren können. Er erhält regelmässige Kontrolltermine in der Hämatologie am Unispital Basel.
Zusätzlich zu den Kontrollterminen nimmt Küenzli im Jahr nach seiner Stammzelltransplantation am SMILe-Projekt teil. Im Projekt wird ein neu entwickeltes, innovatives Versorgungsmodell erprobt und erforscht. Ein Team von Pflegeexpertinnen, das in das interprofessionelle Team der Hämatologie eingebettet ist, betreut Küenzli engmaschig. Zuhause steht ihm dafür die eigens entwickelte SMILe-App zur Verfügung.
Die SMILe-App ermöglicht eine regelmässige Verbindung zwischen dem Patienten und den Pflegeexpertinnen. Küenzli kann unter anderem wichtige Körperfunktionen, Symptome und sein Gesundheitsverhalten messen und übermitteln. Zusätzlich bietet ihm das Pflegeexpertinnen-Team persönliche Visiten an, damit er sich selbst und die Symptome besser managen kann.
Ein Team von Forschenden unter der Leitung von Prof. Sabina De Geest untersuchen am Institut für Pflegewissenschaft der Uni Basel die Effektivität und die Implementierung des Konzepts. «Der Patient wird als Teammitglied gesehen», sagt De Geest. «Wenn wir die Patientinnen und Patienten stärken, ergeben sich viele Möglichkeiten, die Behandlungsergebnisse zu verbessern.»
Küenzli fühlt sich in der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit den Pflegeexpertinnen gut aufgehoben: «Es gibt einem Sicherheit», sagt er im TV-Beitrag von Gesundheit heute.