Weibliche Brust

Brustverkleinerung / Mammareduktionsplastik

Viele Patientinnen leiden unter einer zu grossen Brust. Chronische Rücken-, Nacken und Kopfschmerzen sowie ein unangenehmes Schweregefühl gehören zu diesem Krankheitsbild. Auch ein schmerzhaftes Einschnüren der BH-Träger kann die Patientinnen quälen. Durch die zu grossen Brüste sind die Patientinnen an der Ausübung von Sport gehindert, die Auswahl von Kleidung ist stark eingeschränkt, und die Patientinnen empfinden ihre Brüste als störend. Die Lebensqualität kann stark eingeschränkt sein.

 

Je nach Grösse des Volumens, um welches die Brust reduziert werden soll, bieten sich unterschiedliche Operationstechniken an, z. B. die so genannte narbensparende Technik nach Léjour. Die Technik bestimmt die Zahl und die Lage der Narben. Der Warzenhof mit der Brustwarze wird in der Regel nach oben versetzt und auf Wunsch dabei auch verkleinert.

 

Wir informieren Sie gerne über die für Sie in Frage kommenden verschiedenen Techniken und beraten Sie bei der Entscheidung für eine harmonische Form Ihrer Brüste, die zu Ihrem Körper passt.

 

In medizinisch begründeten Fällen wird die Operation von der Krankenkasse übernommen.

 

Aufenthalt: 1-2 Nächte

Operationsdauer: ca. 2-3 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: vorwiegend selbstauflösend, um die Brustwarze nicht selbstauflösend

Drainagen: 2 Stück, eine pro Seite

Postoperativ: 6 Wochen Stütz-BH, arbeitsfähig nach ca. 2 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Bruststraffung / Mastopexie

Schwangerschaften, Stillzeit, Gewichtsveränderung oder durch die Veränderungen des Bindegewebes unter der Einwirkung von Zeit und Schwerkraft kann sich die jugendliche Form der Brüste verändern und senken. Der Warzenhof vergrössert sich dabei häufig, und im oberen Teil der Brust entsteht ein Volumendefizit. Durch die Bruststraffung wird die Brust angehoben und erhält ihre jugendliche Position zurück. Ein Hautüberschuss wird entfernt, um einen Straffungseffekt zu erhalten. Bei der reinen Bruststraffung wird keine Reduktion des Drüsengewebes vorgenommen. Wenn gewünscht kann der Eingriff mit der Implantation einer Prothese kombiniert werden, um zusätzlich Volumen zu gewinnen für ein volleres Dekolleté.

 

Aufenthalt: 1-2 Nächte

Operationsdauer: ca. 2-3 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: vorwiegend selbstauflösend, um die Brustwarze nicht selbstauflösend

Drainagen: in der Regel keine

Postoperativ: 6 Wochen Stütz-BH, arbeitsfähig nach ca. 2 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Brustvergrösserung / Mammaaugmentation

Der Wunsch nach einer Vergrösserung der weiblichen Brust aus ästhetischen Gründen ist einer der häufigsten Konsultationsgründe in der Plastischen Chirurgie. Der Aufbau mit Prothesen oder mit Eigengewebe wird sehr oft in der Ästhetischen und Rekonstruktiven Chirurgie durchgeführt.

 

Anlass für eine Brustvergrösserung ist häufig der persönliche Wunsch der Patientin. Manche Frauen haben von Natur aus kleine Brüste und wünschen sich ein volleres Dekolleté, in vielen Fällen verändert sich die Brustform nach Schwangerschaften (Involution), oder es kann eine angeborene oder durch Tumor-Operation entstandene Asymmetrie bestehen. Seltener sind angeborene Malformationen, z. B. die Tubuläre Malformation.

 

Prinzipiell kann zur Formung und Vergrösserung der Brust zwischen Silikon-Implantaten und der Verwendung von eigenem Fettgewebe (sogenanntes Liposculpturing) gewählt werden.
Gerne beraten wir Sie über die für Sie optimale Lösung. In medizinisch indizierten Fällen kann die Operation von der Krankenkasse übernommen werden.

Silikon-Implantate

Bei Form und Grösse der Silikon-Implantate steht eine grosse Auswahl zur Verfügung. Wir geben Ihnen die Möglichkeit, Implantate im BH zur Probe zu tragen und zu vergleichen.


Ein Wort zur Sicherheit: Moderne Silikon-Implantate enthalten in einer stabilen Silikonhülle sogenannte Kohäsivgele. Diese Implantate kann man in der Mitte durchschneiden, ohne dass es zu einem Auslaufen von Silikon kommt. Auch die Hüllen wurden deutlich verbessert hinsichtlich der Sicherheit und des Tragekomforts. Die Kohäsivgel-Implantate fühlen sich natürlich an und sind zugleich sehr sicher. Die Inzisionen werden in der Regel in der Unterbrustfalte gemacht (submammärer Zugang). Alternativ kann der Schnitt an den Unterrand der Brustwarze (periareolärer Zugang) oder in der vorderen Achselhöhle (transaxillärer Zugang) gelegt werden. Es werden spezielle Nahttechniken zur optimalen, unauffälligen Narbenbildung verwendet. Das Implantat kann unter den grossen Brustmuskel (subpectoral), unter die Brustdrüse (subglandulär) oder, wenn Drüse und Muskel nicht mehr vorhanden sind, z. B. nach Tumor-OP, direkt unter die Haut gelegt werden (subcutan).

 

Aufenthalt: ambulant oder 1 Übernachtung

Operationsdauer: ca. 1 Stunde

Narkose: Vollnarkose

Fäden: selbstauflösend

Drainagen: in der Regel keine

Postoperativ: 4-6 Wochen Stütz-BH, 4-6 Wochen kein Sport und kein schweres Heben,

arbeitsfähig nach ca.1-2 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Liposculpturing

Beim Liposculpturing wird der Patientin eigenes Fettgewebe entnommen, z. B. an den Oberschenkeln oder am Unterbauch, und nach spezieller Aufbereitung im selben Eingriff in das Brustgewebe injiziert. Dies gibt sehr natürliche Resultate, da das Fettgewe-be im Brustgewebe anwächst und integriert wird. Die Ergebnisse sind somit dauerhaft. Es kann pro Sitzung nur eine gewisse Menge transplantiert werden, so dass beim Wunsch nach deutlicher Volumenvergrösserung mehrere Sitzungen notwendig sind. Wenn sehr grosse Volumenzunahmen gewünscht werden, ist einem Silikon-Implantat der Vorzug zu geben.

 

Aufenthalt: ambulant oder 1 Übernachtung

Operationsdauer: ca. 2 Stunden     

Narkose: Vollnarkose und Tumeszenzanästhesie an der Entnahmestelle

Fäden: selbstauflösend

Drainagen: in der Regel keine

Postoperativ: 4-6 Wochen Stütz-BH und ggf. Kompressionshose, arbeitsfähig nach ca. 1-2 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Brustaufbau nach Brustkrebs / Mammarekonstruktion

Die Rekonstruktion einer weiblichen Brust, die wegen einer Tumorerkrankung ganz oder teilweise amputiert werden musste, bildet einen unserer Behandlungsschwerpunkte. Schon früh nach Diagnosestellung sollte die erste Vorstellung beim Plastischen Chirurgen stattfinden, damit die Rekonstruktion geplant werden kann. Durch das Brustzentrum am Universitätsspital Basel können sie als Patientin von der eingespielten Zusammenarbeit der Ärzte der verschiedenen Fachrichtungen profitieren. Eine frühzeitige Besprechung der Rekonstruktionsmöglichkeiten mit dem Plastischen Chirurgen ist für viele Patientinnen sehr wichtig, da es beruhigend sein kann zu erfahren, dass „etwas gemacht werden kann“.

 

Der Zeitpunkt des Beginns der Rekonstruktion kann entweder sofort in einer Operation mit der Entfernung der Brust (Sofortrekonstruktion) oder nach Monaten bis Jahren (Spätrekonstruktion) gewählt werden. Es hängt vom Ausmass der Tumorentfernung und von der geplanten Nachbehandlung ab, welcher Zeitpunkt der Rekonstruktion für Sie geeignet ist. In der Regel sind mehrere Operationsschritte notwendig. Bei einer Sofortrekonstruktion müssen die einzelnen Rekonstruktionsschritte mit den Therapiezyklen von Chemotherapie oder Bestrahlung zeitlich abgestimmt werden. Die Patientin muss eine längere Narkose- und Operationszeit beim Haupteingriff in Kauf nehmen, hat dafür aber direkt eine wieder aufgebaute Brust.

 

Eine Spätrekonstruktion nach Abschluss der Tumortherapie erlaubt es Ihnen, sich erst nach längerer Zeit zur Verarbeitung Ihrer Erkrankung für eine der Rekonstruktionstechniken zu entscheiden. Später durchgeführte Befragungen operierter Patientinnen zeigen, dass die Patientinnen, bei denen eine Spätrekonstruktion durchgeführt wurde, mit dem Ergebnis zufriedener sind.

 

Rekonstruktion mit Eigengewebe, mit Prothesen oder mit einer Kombination beider Techniken
Der Brustwiederaufbau mit Eigengewebe kann durch Verlagerung von Muskeln, Fettgewebe und Haut geschehen. Entweder wird dieses Gewebe um einen Gefässstiel rotiert und am Oberkörper zu einer neuen Brust geformt, oder es wird komplett vom Körper abgetrennt und am Oberkörper mikrochirurgisch wieder an Gefässe angeschlossen und dann zur neuen Brust geformt. Stellen, die als Spenderregionen dafür in Frage kommen, sind hauptsächlich der Bauch und der Rücken.

 

Diese Eigengewebs-Techniken können zusammen mit einem Implantat verwendet werden, um mehr Volumen zu gewinnen.

 

Die Rekonstruktion allein mit Prothesen ist im Vergleich zur Rekonstruktion mit Eigengewebe weniger aufwendig. Die Operation und der Krankenhausaufenthalt sind kürzer, und der Genesungsprozess ist schneller.

Rekonstruktion mit Prothesen

Beim Brustaufbau mit Prothesen werden diese unter den Brustmuskel bzw. unter die verbliebene Haut und das Unterhautfettgewebe platziert. Die Prothesen enthalten in der Regel Silikongel. Es gibt eine Vielfalt von Formen und Grössen, welche sie in der Planungsphase miteinander vergleichen und im BH probetragen können. Der erste Schritt ist die Implantation und Füllung eines Gewebeexpanders zur Vorbereitung einer Tasche unter der Haut zur späteren Aufnahme des Implantates. In einer zweiten Operation wird der Expander gegen das Silikonimplantat ausgetauscht.

 

Aufenthalt: je 1 Nacht     

Dauer: 2 Operationen, je 1-2 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: selbst auflösend

Drainagen: in der Regel keine

Postoperativ: Stütz-BH für 6 Wochen, arbeitsfähig nach ca. 2 Wochen, ambulantes Füllen des

Expanders, kann vorübergehend Spannungsgefühl der Haut auslösen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Rekonstruktion mit Eigengewebe, Techniken

Der Latissimus dorsi Lappen

 

Entnahmestelle ist der Rücken. Der Muskulus latissimus dorsi wird mit einer Hautspindel und den Unterhautfettgewebe zusammen abgelöst und an einem Gefässstiel unter der Achselhöhle hindurch nach vorne auf den Brustkorb gebracht. Die Entnahmestelle wird direkt verschlossen. Der Muskel ist relativ dünn, so dass nur bei kleiner Brust die Volumenrekonstruktion allein mit dem Latissimus dorsi Lappen gemacht wird. Häufig wird diese Technik mit einem Implantat kombiniert, um mehr Brustvolumen zu erreichen.

 

Aufenthaltsdauer: ca. eine Woche, 1 Nacht auf der Intensivstation

Operationsdauer: 2-3 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: selbst auflösend und nicht selbst auflösend

Drainagen: ja

Postoperativ: Körperliche Schonung 4-6 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Der TRAM Lappen

 

Eine Hälfte der geraden Bauchmuskeln wird am unteren Ende abgetrennt und mit einer darüber liegenden Hautspindel und dem Unterhautfettgewebe nach oben gewendet. Die Gefässversorgung des Gewebeblockes wird am oberen Anteil nicht durchtrennt. An der Entnahmestelle verbleibt eine quere Narbe, etwa in der Höhe einer Kaiserschnittnarbe, allerdings länger. Ein grosser Vorteil des TRAM Lappen ist das gute Volumen, welches zur Formung der neuen Brust an den Oberkörper gebracht werden kann. Zusammen mit Entnahme der Hautspindel am Unterbauch wird eine Bauchstraffung durchgeführt. Ein Nachteil des TRAM Lappens ist eine Schwächung der Bauchmuskulatur durch die Verlagerung der einen Hälfte des geraden Bauchmuskels.

 

Aufenthaltsdauer: ca. eine Woche, 1 Nacht auf der Intensivstation

Operationsdauer: 4-5 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: selbst auflösend und nicht selbst auflösend

Drainagen: ja

Postoperativ: Körperliche Schonung 4-6 Wochen, kein Sport für 6-8 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten

Der DIEP Lappen

 

Der DIEP Lappen ist der in unserer Abteilung am häufigsten durchgeführte Lappen. Er stellt eine Weiterentwicklung des TRAM Lappens dar. Entnommen wird eine Hautspindel am Unterbauch mit dem darunter liegenden Unterhautfettgewebe. Mit entnommen werden die Gefässe, die diesen Gewebeblock versorgen. Diese laufen durch den geraden Bauchmuskel und werden aus ihm heraus gelöst. Die Gefässe werden mikrochirurgisch an Gefässe am Oberkörper wieder angeschlossen. Dadurch wird der frei übertragene Gewebeblock durchblutet und versorgt.

 

Der DIEP Lappen hat den grossen Vorteil eines guten Volumens und einer guten Form der neuen Brust. Gleichzeitig kommt es deutlich weniger zur Schwächung der Bauchwand als beim TRAM Lappen, da die Muskeln nicht verlagert werden. An der Entnahmestelle verbleibt eine quere Narbe, etwa in der Höhe einer Kaiserschnittnarbe, allerdings länger. Zusammen mit Entnahme der Hautspindel am Unterbauch wird eine Bauchstraffung durchgeführt.  Ein Nachteil des DIEP Lappens ist die etwas erhöhte Anfälligkeit für Durchblutungsschwierigkeiten in den ersten Tagen nach der Operation.

 

Aufenthaltsdauer: ca. 10 Tage, 1-2 Nächte auf der Intensivstation

Operationsdauer: 5 Stunden

Narkose: Vollnarkose

Fäden: selbst auflösend und nicht selbst auflösend

Drainagen: ja

Postoperativ: Körperliche Schonung 4-6 Wochen

Narben: verblassen nach 6-12 Monaten