Pflegefachpersonen am Huddleboard

Dreischichtmodell und Gender Equality: Wir machen vorwärts

Dreischicht-Betrieb: flexible Arbeitszeitmodelle in der Pflege

Um die Belastung durch die Dreischicht-Arbeit zu verringern, führt das USB im kommenden Jahr neue Arbeitszeitmodelle als Pilotprojekt in der Pflege ein: Zusätzlich zu den bestehenden Diensten «Früh», «Spät» und «Nacht» sollen flexiblere Modelle die Mitarbeitenden entlasten und für eine bessere Work-Life-Balance sorgen. Diese neuen Modelle basieren auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und sollen 2023 auf verschiedenen Stationen pilotiert und danach gegebenenfalls auf weitere Berufsgruppen ausgeweitet werden. 
 

Die neuen Schichten sollen mittels Anpassung der Planung auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Stationen geschaffen werden. Ein Beispiel dafür sind die «Elterndienste», bei denen sich Eltern morgens und abends um ihre Kinder kümmern können. Diese «Flexi-Dienste» bieten eine aktive Einflussnahme auf das Schichtsystem und erhöhen somit die Mitarbeitendenzufriedenheit. Eine solche Planung bedingt einen guten Skill-Grade-Mix im Team sowie Prozessanpassungen auf den Stationen.
 

Ziel dieses Projektes ist es, neue Arbeitszeitmodelle im Schichtbetrieb zu evaluieren, um den Mitarbeitenden ein gesundheitsförderndes, attraktives Arbeitsumfeld zu bieten.

Gender Equality: Ärztinnen gezielt fördern

Bei der ärztlichen Berufsgruppe besteht weiterhin Handlungsbedarf in Bezug auf die Geschlechterparität: Das USB hat sich hier konkrete Ziele für den Anteil von Ärztinnen im oberen Kader bis 2029 gesetzt – bei den Leitenden Ärztinnen hat sich der Frauenanteil im Jahr 2022 erfreulicherweise erhöht, die anderen Berufsgruppen sind auf Zielhöhe. Die gezielte Förderung von Ärztinnen ist dem USB ein besonderes Anliegen und es existieren dazu drei verschiedene Förderprogramme:


Dieses Jahr startete als Pilotprojekt das Karriereprogramm «Aiming Higher» für Assistenzärztinnen. Ins Leben gerufen wurde es von verschiedenen Schweizer Universitäts- und Kantonsspitälern in Zusammenarbeit mit der Universität St. Gallen (HSG). Die Stärkung der Assistenzärztinnen für ihren Karriereweg soll dem «Gender Gap» entgegenwirken. Das 14-monatige Programm beinhaltet verschiedene Online- und Vorort-Module zu Coaching, Mentoring und Netzwerkerweiterung. Acht Assistenzärztinnen des USB nahmen erfolgreich am Programm teil – das Programm wird im nächsten Jahr wieder stattfinden.

 

Schon seit Längerem stehen Ärztinnen am Anfang ihres akademischen Karrierewegs die beiden Förderprogramme «Antelope» und «Mentoring» in Zusammenarbeit mit der Universität Basel offen. «Antelope» wendet sich an Postdoktorandinnen, die auf eine Professur hinarbeiten, und umfasst verschiedene Einzelcoachings und Trainings. Für «Mentoring» qualifizieren sich Assistenz- und Oberärztinnen, die auf dem Weg zur Habilitation sind. Sie treffen sich regelmässig mit einer Mentorin oder einem Mentor und profitieren so von deren Erfahrungen.

Betriebliches Gesundheitsmanagement: Gründung der Fachstelle für BGM

Betriebliches Gesundheitsmanagement, kurz BGM, ist fester Bestandteil des Mitarbeitendenangebots am Universitätsspital. Massnahmen für die Arbeitssicherheit und den Gesundheitsschutz sowie Angebote zur Förderung der Gesundheit dienen dazu, Mitarbeitende zu stärken und zu unterstützen und ihnen eine sichere, funktionale und attraktive Arbeitsumgebung zu bieten.
 

Aufgrund der aktuell wachsenden Belastung bei vielen Spitalmitarbeitenden erhält dieses Thema eine immer grössere Priorität am Universitätsspital und soll kontinuierlich ausgebaut werden. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung ist die Gründung der Fachstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement zum 1. Januar 2023, die dem Thema die nötige Aufmerksamkeit zukommen lässt. So sollen bestehende Massnahmen analysiert und optimiert sowie Gründe für die zunehmende Belastung der Mitarbeitenden in Zukunft besser erkannt werden. In der Fachstelle wird auch das Pilotprojekt zu den neuen Arbeitszeitmodellen im Dreischichtbetrieb angesiedelt sein.