Prof. Gian Marco de Marchis mit Assistenzarzt vor einem Bildschirm im Notfallzentrum

Forschung

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über unsere aktuellen Forschungsprojekte und Informationen zur Kontaktaufnahme für Dissertationen und Fellowships.

Aktuelle Forschungsprojekte

- spitalexterne Notfallbeurteilung von Hirnschlagpatienten mittels mobiler telemedizinischer Kommunikation

 

 

Jede Minute zählt, wenn es um die Behandlung des akuten ischämischen Hirnschlags geht! Die Zeit vom Auftreten der Symptome bis zur ärztlichen Erstbeurteilung, welche heute in der Notfallstation stattfindet, soll möglichst kurz sein. Bis zur bildgebenden Untersuchung mittels Computertomographie darf keine Zeit verloren gehen, sodass die Therapieentscheide im Hinblick auf Massnahmen zur medikamentösen oder Katheter-gestützten Wiedereröffnung von Hirnarterien unmittelbar getroffen werden können.

 

In der Machbarkeitsphase des Telestroke-Projektes haben wir zeigen können, dass eine telemedizinische Beurteilung des Hirnschlagpatienten durch den Dienstarzt des Stroke Centers zuverlässig möglich ist. Hiermit eröffnen sich Möglichkeiten, durch die klinische Anwendung dieses Telestroke-Pfades wertvolle Zeit bis zur Diagnosefindung & Therapieeinleitung zu gewinnen. Dies wird in dem nun folgenden Hauptteil des Projektes wissenschaftlich untersucht. Auf diese Weise soll mit Hilfe innovativer telemedizinischer Technologie der erste Kontakt des Behandlungsteams des Hirnschlagzentrums mit der betroffenen Person bereits am Ort des Auftretens der Beschwerden stattfinden.

 

Dieses Projekt findet in Zusammenarbeit mit dem Notfallzentrum, der Medizinischen Intensivmedizin, der Anästhesie, der Sanität Basel Stadt, ICT Service und Support sowie HighDim GmbH statt. (Forschungsgruppenleiter: Prof. Ph. Lyrer).

Hierbei wird die Evidenz der Wirkung verschiedener Akutmassnahmen wie z.B. Medikamenten evaluiert, welche beim Hirnschlag einen potentiellen Nutzen  haben könnten. Methodik: Randomisierte kontrollierte klinische multizentrische Studien. Erwartete Ergebnisse: Dokumentation über die Wirksamkeit applizierter Medikamente in der akuten Hirnschlag-Therapie (Sponsoren: Diverse; Investigator: Prof. Dr. Ph.Lyrer, Stellvertreter: Prof Dr. St.Engelter). Die bereits etablierte Behandlung mit systemisch oder intraarteriell applizierten Thrombolytika bzw. Thrombektomien wird laufend evaluiert.

Charakterisierung von molekularen Veränderungen der weissen Substanz in einem Tiermodell mit subkortikaler Arteriosklerose: Die molekularen Mechanismen, welche bei der subkortikalen Arteriosklerose eine Rolle spielen, sind bisher nur wenig bekannt. Die Erforschung dieser Mechanismen ist entscheidend, um in Zukunft die Ursache einer vaskulären Leukenzephalopathie und Demenz behandeln zu können. In einem Tiermodell mit hypertensiven Mäusen werden in der aktuellen Studie genetische Veränderungen untersucht, welche zur subkortikalen Arteriosklerose führen. Diese genetischen Alterationen werden möglicherweise durch das Vorhandensein einer arteriellen Hypertonie beeinflusst. Erkenntnisse aus dieser und ähnlichen Studien tragen dazu bei, in Zukunft neuroprotektive Therapien zu entwickeln, welche das Risiko einer vaskulären und insbesondere einer leukenzephalopathievaskulären Demenz positiv beeinflussen könnten

 

(Forschungsgruppenleiter: Prof. Dr. Ph. Lyrer, M.-F. Ritz, PhD).

Die Kleingefässerkrankung des Gehirns wird von der Stroke Research Gruppe multidimensional untersucht (Imaging, Neuropsychologie, Pathologie, Biomarke etc) (Leitung PD Nils Peters); dies in Kooperation mit Partnern im In- und Ausland. Die klinische neuropsychologsiche Evaluationen erfolgt in enger Kooperation mit der «Sprechstunde Stroke und Kognition» (Prof. S. Engelter) im Felix-Platter-Spital.

Der primäre Fokus liegt hierbei auf der Arteriosklerose der Halsschlagader (sog. Karotisstenose). Dieser Forschungsschwerpunkt umfasst die Reduktion des Hirnschlagrisikos durch Operationen (sog. Endarterektomie) und gefässeröffnende Eingriffe mittels Stents, die Optimierung der medikamentösen Therapie zur Abschirmung während dieser Eingriffe, sowie die Erforschung der Wertigkeit von Biomarkern und der bildmorphologischen Darstellung der Arteriosklerose in der personalisierten Therapieentscheidung. Die Forschungsmethoden beinhalten die Durchführung grosser randomisierter Therapiestudien sowie die Einbettung von modernen bildgebenden Verfahren und Biomarkeranalysen in solche Studien im Sinne der translationalen Forschung.

 

(Forschungsgruppenleiter: PD Dr. Leo Bonati).

Eines der Schwerpunkte der Stroke Forschung – wie auch der Patientenbetreuung – betrifft Patienten mit Dissektionen hirnversorgender Arterien. Dabei stehen Forschung zur Pathophysiologie (Genetik, Umfeldfaktoren), Diagnostik, Auslöse– und Risikofaktoren, sowie therapeutische Möglichkeiten im Vordergrund. Die Dissektionsforschung findet national und international vernetzt statt  CADISP (Cervical Artery Dissection and Ischemic Stroke Patients), eine Kooperation verschiedener europäischer Zentren zur Erfassung genetischer, pathophysiologischer und therapeutischer Aspekte (Forschungsgruppenleiter: Prof. Dr. Engelter)

 

Das Stroke Center Basel ist auch koordinierendes und leitendes Zentrum des Multizentrischen Therapieprojektes (TREAT-CAD).

Klinische Forschung zu «Neuen Oralen Antikoagulatien in Ischemic Stroke Patients» (NOACISP) findet sowohl monozentrisch wie auch multizentrisch statt.  Das hiesige Stroke Center übernahm die Führung einer multizentrischen Analyse zur Sicherheit der Thrombolyse bei Stroke trotz Einnahme neuer oraler Antikoagulantien. (Dr. Seiffge, Prof. S. Engelter); weitere Arbeiten hierzu sind unterwegs.

Studien zu «First ever ischemic stroke», Verteilung des Schweregrades und Thrombolysehäufigkeit (Institut für Sozial- und Präventivmedizin, Universitätsspital Zürich). Koordination des landesweiten Hirnschlagregisters (Swiss Stroke Registry; PD Dr. Leo Bonati).

Im Zentrum steht dabei das Durchführen und das regelmässige Aktualisieren von standartisierten Metaanalysen, die in der Cochrane Library publiziert werden. Konkret werden folgende Fragestellungen beantwortet: Therapie bei Arteria Carotis interna – Dissektion, Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern nach Karotisthrombendarterektomie und Extra-/ Arterienbypass-Chirurgie. Thrombolyse: Evaluation verschiedener Aspekte der thrombolytischen Hirnschlagbehandlungen: Thrombolyse beim betagten Hirnschlag-Patienten, Komplikationen, Prognose, Häufigkeit der Anwendung, etc. Methodik: Cochrane Methodik zur Metaanalyse von randomisierten, kontrollierten Studien. Erwartete Ergebnisse: Objektive Empfehlungen zur Behandlung unterschiedlicher klinischer Schlaganfall-Krankheitsbilder, bei denen die Behandlung nicht durch einzelne Studien evaluiert werden konnte, sondern sich erst im Vergleich verschiedener Studien ergab.

Diverse medikamentöse Präventionsstudien, die die Wirksamkeit von Gerinnungshemmern  u. a. auf die Verhinderung von Hirnschlägen untersuchen.

Studienteam

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Thomas Pokorny

Clinical Trial Manager

Neurologie

Dissertationen und Fellowship

Es besteht die Möglichkeit, zerebrovaskuläre Dissertationen durchzuführen. Die jeweiligen Forschungsgruppenleiter (Prof. Dr. Ph. Lyrer, Prof. Dr. St. Engelter, PD Dr. Leo Bonati; PD. Dr. Nils Peters) können für Themen kontaktiert werden.

 

Für Interessierte besteht auch die Möglichkeit einer Stroke Fellowship.