Drei Mitarbeiterinnen der Pneumologie diskutieren etwas an einem Bildschirm

Angebot

Die Klinik für Pneumologie betreut ambulante wie stationäre Patientinnen und Patienten. Für ambulante Patienten sind die Spezialsprechstunden oder die direkte Zuweisung eines Hausarztes zu einer Untersuchung das Rückgrat der weiteren Untersuchung und Behandlung.

Informationen für Patientinnen und Patienten

Bei komplexen Fragestellungen mit vielen Untersuchungen betreuen wir Patientinnen und Patienten auch auf der Kurzzeitklinik, um rasch zu einer Diagnose, respektive einem Behandlungskonzept zu kommen. Die Kurzzeitklinik ist von Montag bis Samstagmittag geöffnet und erlaubt gut geplante und organisierte Eintritte.

 

Die pneumologischen Fachärztinnen und Fachärzte sind auch auf vielen Bettenstationen konsiliarisch tätig bei Patientinnen und Patienten, die an Lungenproblemen leiden.

Angebotsinformationen

Nebst der allgemeinen Sprechstunde für pneumologische Fragestellungen gibt es Spezialsprechstunden für schweres Asthma, fortgeschrittene COPD, interstitielle Lungenerkrankungen (Lungenfibrose), Lungenhochdruck (pulmonal-arterielle Hypertonie), cystische Fibrose, Lungentransplantation und rezidivierende oder chronische Lungeninfekte. Weitere spezialisierte Sprechstunden betreffen die Schlafmedizin, bei welcher Patientinnen und Patienten mit Verdacht auf Schlafapnoe-Syndrom oder Atemstörungen bei beispielsweise neurologischen Erkrankungen abgeklärt und behandelt werden.

Für komplexe Abklärungen und Behandlungen steht die Kurzzeitklinik (KUK) des Universitätsspitals Basel zur Verfügung.

Intravenöse Behandlungen sowie Applikation von subkutanen Biologika erfolgen in der Tagesklinik des Universitätsspitals Basel während der Werkwoche (Mo-Fr), dabei werden Patientinnen und Patienten auch zur Selbstinjektion geschult, damit sie diese später selbst zu Hause durchführen können.

Für verschiedene Fachgebiete der Pneumologie gibt es regelmässige Fallbesprechungen, bei welchen Spezialistinnen und Spezialisten von verschiedenen Disziplinen teilnehmen. Es werden gemeinsam zusätzlich notwendige diagnostische Schritte, oder aber Behandlungen festgelegt. Der zuweisende Arzt, die zuweisende Ärztin respektive der Hausarzt, die Hausärztin erhalten zeitnah einen Bericht über die getroffenen Entscheide.
 

  • Wöchentlich finden Besprechungen von komplexen Lungeninfektionspatienten statt, dabei werden lediglich komplizierte Infektionen besprochen unter Anwesenheit der Pneumolog*innen, Infektiolog*innen, Thoraxchirurg*innen und Radiolog*innen.
     
  • Ebenfalls wöchentlich werden Patientinnen und Patienten mit neu diagnostizierten interstitiellen Lungenerkrankungen besprochen, bei welchen nebst pneumologischem Fachwissen die Radiolog*innen und Patholog*innen anwesend sind, um die Computertomogramme, respektive Gewebeproben, gemeinsam zu besprechen. Fallbezogen ergänzen Rheumatolog*innen, Neurolog*innen, Ophthalmolog*innen und Kardiolog*innen das Besprechungsteam.
     
  • Sämtliche neu entdeckten Lungentumore werden an der wöchentlichen interdisziplinären Konferenz besprochen, wobei nebst den Pneumolog*innen und Onkolog*innen die Thoraxchirurg*innen, die Radiolog*innen, die Nuklearmediziner*innen, die Patholg*innen und die Radiotherapeut*innen anwesend sind. Sämtliche Fälle aus dem Kanton Jura werden via Videokonferenz zusätzlich mit den Spezialist*innen aus dem Jura besprochen.
     
  • Bei schwerem Asthma mit oder ohne Nasenpolypen und fortgeschrittener COPD, wird interdisziplinär der mögliche Einsatz von Biologika diskutiert und allfällige operative Eingriffe vorgeschlagen. Anwesend sind Pneumolog*innen, Allergolog*innen, HNO-Ärzt*innen, Thoraxchirurg*innen und Physiotherapeut*innen.
     
  • Bei Lungenhochdruck, welcher mit einem Rechtsherzkatheter bestätigt wird, besprechen die Pneumolog*innen und Kardiolog*innen das weitere Vorgehen und es beteiligen sich bei Lungenhochdruck bei rheumatologischen Patientinnen und Patienten auch die Rheumatolog*innnen.
     
  • Komplexe Schlafstörungen werden interdisziplinär mit Pneumolog*innen, Neurolog*innen und Psychiater*innen besprochen. Da das Schlaflabor gemeinsam mit dem UKBB und der UPK zertifiziert ist, nehmen auch die Spezialist*innen dieser Spitäler teil.

Lungenfunktionslabor

Unser Lungenfunktionslabor bietet sämtliche Lungenfunktionsuntersuchungen stationär sowie ambulant an. Durch Atemtests kann die Leistungsfähigkeit der Atmung ohne jegliche Strahlenbelastung untersucht werden. Abweichungen von der Norm geben wichtige Hinweise auf eine Lungen- oder Atemwegserkrankung. In der Lungenfunktion können die Grösse der Lunge (Bodyplethysmographie) und die Geschwindigkeit des Atemstosses und der Atemvolumina gemessen werden (Spirometrie). Unter Umständen werden in einem weiteren Test (Bronchoprovokation) die Atemwege durch uns gereizt. Kommt es zu einer Verengung der Atemwege, so wird dies als Überreaktion verstanden, es ist ein typisches Zeichen eines Asthma bronchiale.

 

Ergänzt wird die Lungenfunktion durch die Messung des Gasaustausches der Lunge (Blutgase, CO-Diffusionskapazität) und Bestimmung von Entzündungswerten in der Ausatmungsluft (eNO). Patientinnen und Patienten mit fortgeschrittenen Lungenkrankheiten leiden oft an Sauerstoffmangel im Blut, der sich mit Blutgasuntersuchungen feststellen lässt. Der Sauerstoff kann dann als Behandlung auch daheim gegeben werden (Heimsauerstofftherapie). Als Lungenfachärzte und -ärztinnen legen wir die notwendige Menge Sauerstoff für eine gute Sauerstoffversorgung fest (Sauerstofftitration) und führen in regelmässigen Abständen die Kontrollen durch. Bei einigen Patientinnen und Patienten werden Erkrankungen der Muskeln oder Nerven der Atmungsorgane vermutet. Dann kann die Atemmuskelkraft (Atemmechanik) bestimmt werden.

 

Die oben genannten Untersuchungen finden im Ruhezustand statt. Belastungsuntersuchungen müssen durchgeführt werden, falls die vorherigen Tests für die Beurteilung nicht ausreichen, mehr über den Gasaustausch unter Belastung herausgefunden werden muss oder wir Lungenprobleme von Herzproblemen trennen wollen. Die einfachste Untersuchung ist die Messung der Gehstrecke in sechs Minuten (6-Minuten Gehtest), die aufwändigste ist eine so genannte Spiroergometrie, eine Untersuchung, wo eine Lungenfunktion während des Fahrradfahrens durchgeführt wird und die Arbeit von Lunge, Herz und Muskulatur analysiert wird. Diese Untersuchung wird ebenfalls häufig für die Bestimmung der funktionellen Reserven und Einschätzung des Risikos einer Lungenoperation durchgeführt.

Schlaflabor

Viele Menschen leiden an Schlafstörungen. Eine häufige Ursache dafür sind atembezogene (respiratorische) Schlafstörungen. Diese verursachen Tagesmüdigkeit und führen zu messbar erhöhten Unfallzahlen (Sekundenschlaf).

 

Folgende Untersuchungen stehen zur Abklärung von Schlafstörungen zur Verfügung:

  • Mit einer respiratorischen Polygraphie kann mit einem einer Armbanduhr ähnlichen Analysegerät, welches über die Nacht zu Hause getragen wird, festgestellt werden, ob Schlaf- und Atemstörungen vorliegen. Zur weiteren Abklärung erfolgt eine nächtliche Schlafuntersuchung im Schlaflabor, welche nebst den Atemmustern auch die Hirnströme und viele andere Parameter misst (Polysomnographie). Mit speziellen Geräten kann nicht nur die Sauerstoffsättigung über die ganze Nacht gemessen werden, sondern auch das im Blut vorhandene CO2, was bei erhöhten Werten Ausdruck einer Ateminsuffizienz ist.

 

  • Patientinnen und Patienten mit Atemaussetzern brauchen eine Therapie mit nächtlicher Überdruckbehandlung (CPAP-Therapie), diese wird individuell mit einem computerisierten System angepasst und muss dann abends zu Hause dauerhaft durchgeführt werden. Bei Patientinnen und Patienten mit zu wenig Atemantrieb oder neurologischen und muskulären Erkrankungen, welche die Atemmuskulatur betreffen, erfolgt eine nächtliche Heimbeatmung. Nach dem Beginn der Behandlung wird die Wirksamkeit in regelmässigen Abständen kontrolliert und die Geräte falls notwendig neu eingestellt.

Lungenspiegelung und Pleuraeingriffe

Neben der klinischen Untersuchung, Beurteilung von Labor, Computertomogrammen und der Lungenfunktion, führen wir Lungenspiegelungen (Bronchoskopien) durch. Bei der Bronchoskopie schlafen die Patient*innen, es ist jedoch keine Narkose notwendig. Bronchoskopien werden bei verschiedensten Erkrankungen wie Lungeninfekten bei immungeschwächten Patient*innen, Lungentumorverdacht, interstitiellen Erkrankungen, etc. durchgeführt. Dabei stehen verschiedenste technische Möglichkeiten zur Verfügung. Es kann Spülflüssigkeit auf Bakterien, Viren und Pilze entnommen werden.

 

Bei der Lungenspiegelung (flexible Bronchoskopie) werden die grossen Atemwege mit einem dünnen (3-7 mm dicken) steuerbaren Glasfaserschlauch (Bronchoskop) angesehen. Die Lungenspiegelung ist nicht schmerzhaft. Für die Untersuchung bekommen die Patientinnen und Patienten ein Schlafmittel (keine Vollnarkose) und bekommen so die Untersuchung selbst nicht mit. Die Untersuchung dauert ca. 10-40 Minuten. Die Patient*innen sollten anschliessend noch wenige Stunden «ausschlafen» und dürfen am selben Tag nicht Auto fahren. Nach maximal vier Stunden können die Patient*innen in der Regel das Spital selbstständig verlassen.

Eine Lungenspiegelung ermöglicht die Untersuchung von Auffälligkeiten im Lungengewebe wie zum Beispiel:
 

  • Schatten auf dem Röntgenbild (Infiltrat),
  • Knoten,
  • Vernarbung des Lungengewebes (interstitielle Veränderung)
  • sowie Vergrösserung der Lymphdrüsen (Lymphknoten), welche sich zwischen beiden Lungen befinden.

 

Bei einem auffälligen Befund in der Lungenspiegelung kann dieser durch die Lungespezialist*innen mit wenig Flüssigkeit gespült (bronchoalveoläre Lavage), die Schleimhaut etwas geschabt oder gar eine kleine Gewebeprobe (transbronchiale und endobronchiale Biopsie) entnommen werden. Die Lungenspiegelung ist auch optimal, um kleine Knoten neben den Atemwegen rasch und ohne Schmerzen abzuklären (Feinnadelpunktion). Mit der neuen Technologie, dem Endobronchialen Ultraschall (EBUS), kann eine Ultraschalluntersuchung über das Bronchoskop durchgeführt werden.

Mit dieser Methode können Lymphdrüsen, welche sich neben den Atemwegen befinden, sichtbar gemacht und von diesen eine gezielte Probe entnommen werden. Manchmal beobachten wir, dass die Atmung der Patient*innen durch Sekret, Gewebe oder kleine Gegenstände in den Atemwegen behindert ist. Wenn dies der Fall ist, kann dies abgesaugt, mit einer Zange herausgezogen oder gar mit heissem Argongas (Argontherapie) einem hochenergetischem Licht (Laser-Applikation) wieder geöffnet werden. Sollten die Atemwege von aussen stark eingeengt sein, kann dort in wenigen Minuten ein stützendes Gitterröhrchen (Stent-Implantation) eingesetzt werden, um den Atemweg offen zu halten. Ebenso können die entsprechenden Sonden für eine örtliche Nachbestrahlungstherapie (Brachytherapie) der Atemwege eingelegt werden.

 

Wenn eine Erkrankung des dünnen flüssigkeitsgefüllten Raumes um die Lunge herum (Pleuraraum) vermutet wird, kann dieser wie folgt untersucht werden:

  • zunächst wird meistens ein Ultraschall (Pleurasonographie) durchgeführt. Durch Absaugen von übermässiger Flüssigkeit oder Luft aus diesem Raum (Pleurapunktion) kann eine wesentliche Besserung von Luftnot erzielt oder gar die Ursache festgestellt werden. Dazu muss eine sehr dünne Nadel oder ein dünner Schlauch in örtlicher Betäubung zwischen den Rippen hindurch in diesen Raum vorgeschoben werden. Der Schlauch muss oft einige Tage am Ort verbleiben (Pleuradrainage). Auf ähnliche Weise kann eine Probe (Lungen- und Pleurabiopsie) entnommen werden oder der Brustkorb und die Lunge zusätzlich mit einer Videokamera untersucht werden (Thorakoskopie). Eine Thorakoskopie wird bei schlafenden Patient*innen durchgeführt. Wir können so eine verklebte Lunge wieder befreien (Adhäsiolyse) und teilabgelöste Lungen mit der Brustkorbwand verkleben (Talkpleurodese). Für diesen Eingriff müssen die Patient*innen für einige Tage stationär im Spital aufgenommen werden.

 

Diese Informationen ersetzen keine mündliche oder schriftliche Aufklärung durch den Arzt, die Ärztin. Bei Fragen steht Ihnen der Dienstarzt, die Dienstärztin oder Ihr Hausarzt, ihre Hausärztin gerne zur Verfügung.

Covid-19

Internationale Studien liefern zunehmend Hinweise, dass Patientinnen und Patienten auch Monate nach einer durchgestandenen Erkrankung an Covid-19 noch unter Gesundheitseinschränkungen leiden. Das Ausmass dieser Einschränkungen ist bisher nicht geklärt, regelmässige Nachkontrollen beim Hausarzt und allenfalls beim Spezialisten sind daher angezeigt.

 

Als Lungenspezialisten stehen wir Ihnen gerne zur Seite, falls Sie nach einer Covid-19-Erkrankung weiterhin Beschwerden mit dem Atmen haben, die Sie unsicher machen. Bitte nehmen Sie mit uns Kontakt auf unter Tel. +41 61 265 51 80 oder pneumo@usb.ch.

Informationen zum Coronavirus

Das Testzentrum am Universitätsspital Basel (USB) wurde per 31. Januar 2023 geschlossen. Andere Teststellen finden Sie auf der Website des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt.

Bild von Masken
Informationen zu Besuchen

Besuche und die Begleitung von ambulanten Patientinnen und Patienten sind möglich. In einem Patientenzimmer auf den Bettenstationen dürfen nie mehr als sechs Leute aufhalten – Patientinnen und Patienten eingeschlossen. Für ambulante Aufenthalte ist eine Begleitperson erlaubt. Weitere Informationen dazu finden Sie unter folgendem Link.

Frau trägt Maske
Allgemeine Informationen zum neuen Coronavirus

Das Das Universitätsspital Basel und das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt informieren über ihre aktuelle Einschätzung zum neuen Coronavirus im Kanton Basel-Stadt. Eine Website des Gesundheitsdepartementes stellt hilfreiche Informationen zur Verfügung.

Informationen zum Corona-Virus