Nuklearmedizinische Diagnoseverfahren

Uns stehen sämtliche nuklearmedizinischen Diagnoseverfahren zur Verfügung, unter anderem:

Die Szintigrafie ist ein bildgebendes Verfahren der nuklearmedizinischen Diagnostik zur Darstellung der Stoffwechselaktivität im Gewebe bzw. der Funktion von Organen. Zur Herstellung der Bilder (Szintigramme) werden kurzlebige radioaktiv markierte Stoffe (Radiopharmazeutika) in den Körper eingebracht Diese reichern sich im zu untersuchenden Gewebe an. Mit einer Gammakamera wird hernach die Strahlung, die von den Radiopharmazeutika abgegeben wird, gemessen und sichtbar gemacht. Der bildlich umgesetzte Verlauf zwischen der Aufnahme und der Ausscheidung der radioaktiven Substanz ermöglicht die Beurteilung der Organfunktion.  

 

Anwendungsspektrum der Szintigrafie

 

  • Knochenszintigrafie zur Diagnostik von gut- und bösartigen Erkrankungen des Knochens
  • Schilddrüsenszintigrafie zur Beurteilung von Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenfunktion als Ergänzung zur Laboruntersuchung
  • Nierenszintigrafie zur Diagnostik von Nierentransportstörungen
  • Lungenszintigrafie zur Beurteilung der Lungendurchblutung (zur Operationsplanung oder zum Ausschluss einer Lungenembolie)

Die Einzelphotonen-Emissionstomografie (Single Photon Emission Computed Tomography: SPECT) ist eine nuklearmedizinische bildgebende Methode, ähnlich der Szintigrafie. Die SPECT liefert jedoch drei- statt nur zweidimensionale Bilder.  In Kombination mit der Computertomografie (CT) lässt sich neben der Funktion auch die Anatomie des untersuchten Organs genau untersuchen – diese Verbindung von Informationen zur Funktion (SPECT) sowie zur Anatomie und Struktur (CT) des untersuchten Organs ermöglicht häufig eine bessere Diagnostik. Ausserdem kann durch die Kombination von SPECT und CT die Bildqualität der SPECT deutlich verbessert werden.


Anwendungsspektrum der SPECT/CT

 

  • SPECT/CT des Herzens zur Beurteilung der Durchblutung der Herzmuskulatur. Zusätzlich kann mit der CT Untersuchung die Verkalkung der Herzkranzgefässe quantifiziert werden.
  • SPECT/CT der Füsse, Knie und Hüfte zur Beurteilung und genauen Lokalisation von Knochenveränderungen

Die PET/CT kombiniert zwei bildgebende Untersuchungsverfahren: die PET (Positronen-Emissions-Tomografie) und die CT (Computertomografie). Sie liefert sehr präzise und aussagekräftige Bilder von Zellfunktionen und -strukturen.


Die PET bildet Stoffwechselvorgänge dreidimensional ab, indem sie die Verteilung einer radioaktiv markierten Substanz im Organismus aufzeigt. PET-Scanner erfassen gleichzeitig ausgeschickte Gammastrahlen. Das Messsystem verfügt über eine hohe räumliche Auflösung und ist ringförmig um den Patienten angeordnet.
Beim der PET/CT wird ein PET-Scanner mit einem modernen Computertomografen (in einem Gerät) kombiniert.

 

Nach intravenöser Gabe einer schwach strahlenden Substanz wird deren Verteilung im Körper abgewartet und untersucht. Zellen mit aktiverem Stoffwechsel – wie z. B. Tumorzellen – reichern die radioaktive Substanz stärker als gesunde Zellen an. Beim Zerfall der Strahlung setzen sie mehr Energie frei, die exakt gemessen und im farbigen dreidimensionalen Bild leuchtend sichtbar wird. Da Strahlung im Körper auf unterschiedliche Strukturen (Luft, Weichteile, Knochen) trifft, wird sie unterschiedlich abgeschwächt. Diese Veränderung wird durch die CT korrigiert. Zudem ermöglicht sie eine genaue anatomische Zuordnung der PET-Befunde.


Unsere Abteilung verfügt seit Juni 2007 über dieses hochmoderne Diagnoseverfahren. Durch die PET/CT kann die Behandlungsplanung wesentlich optimiert werden, gegebenenfalls können dem Patienten sogar weitere Untersuchungen und Operationen erspart werden. Aufgrund der extrem kurzen Halbwertszeit der Bestrahlung und der geringen Dosierung der radioaktiven Substanz ist die Strahlenexposition sehr gering. Gewöhnlich treten keine Nebenwirkungen auf.
 

Anwendungsspektrum der PET/CT

 

Die für die PET/CT am häufigsten verwendete radioaktiv markierte Substanz ist der Traubenzucker (18F-2-Fluorodesoxyglucose = FDG). Die PET nach Injektion von FDG hat sich als sichere und sensible Methode zur vertieften Abklärung der meisten bösartigen Tumoren sowie anderer Erkrankungen etabliert. Sie wird in den Bereichen Onkologie, Entzündungsdiagnostik, Kardiologie und Neurologie verwendet. Die CT-Untersuchung kann dabei mit oder ohne Kontrastmittel durchgeführt werden.


In bestimmten Fällen greifen wir bei der PET/CT auf besser geeignete radioaktiv markierte Stoffe zurück, z. B. auf: 82Rb, 68Ga-DOTATOC, 68Ga-PSMA, 68Ga-exendin-4, 18F-Cholin, 18F-FET, 18F-DOPA, 18F-Flutemetamol, 18F-Florbetaben

Lokalisationsdiagnostik

 

Zur Diagnose von Gewebe- und Funktionsveränderungen setzen wir Arzneimittel ein, die für kurze Zeit eine schwache radioaktive Strahlung abgeben (Radiopharmaka). Wir koppeln einen Energiestrahler – gewöhnlich ein Radioisotop mit Gamma (γ)- oder Positronen (β+)-Emission – an einen geeigneten Trägerstoff und bringen das Mittel über die Blutbahn, den Nahrungsstoffwechsel oder die Atemluft zu jenen Körperregionen bzw. Organen, die untersucht werden sollen.

 

Hernach wird mit Kameras für nuklearmedizinische Bildgebungsverfahren (PET: Positronen-Emissions-Tomografie oder SPECT: Single Photon Emission Computed Tomography) die lokale Verteilung, Ausscheidung und Anreicherung der radioaktiven Verbindung untersucht. Das entstandene Bild gibt die Verteilung und Dichte der Energiestrahler wieder und lässt sich diagnostisch auswerten.

 

Funktionsdiagnostik

 

Zur Funktionsdiagnostik gelangen kurzlebige, schwach radioaktive Arzneimittel über die Blutbahn, den Nahrungsstoffwechsel oder die Atemluft spezifisch zu jener Körperregion, deren Stoffwechseleigenschaften untersucht werden sollen. Die Strahlung des Arzneimittels wird mittels einer Gammakamera in ein diagnostisches Bild (Szintigramm) umgewandelt, das die örtliche und zeitliche Verteilung des Stoffes sowie bestimmte Stoffwechselprodukte aufzeigt. Hauptsächlich werden Gammastrahler verwendet, die das Gewebe leicht durchdringen, aber eine sehr kurze Halbwertszeit aufweisen.

 

Wir führen verschiedene Funktionstests durch, die eine spezifische Diagnosestellung verschiedener Krankheiten ermöglichen (z. B. Blutvolumen, Magen-Darm-Transit, Lebenszeit der roten Blutkörperchen, Xylose-Test).

 

Angebot

 

  • patientenindividuelle Portionierung kommerzieller Radiopharmazeutika (18F-Radiopharmazeutika, Xofigo), kolloidaler Formulierungen für die Radiosynoviorthese, Vorbereitungen für die SIRT
  • radioaktive  Zubereitung  inaktiver  Kitformulierungen: 99mTc-Radiopharmazeutika (über 10 Produkte), 111In-Octreoscan, 111In/90Y-Zevalin
  • Herstellung diagnostischer und therapeutischer Somatostatin-Analoga: 68Ga/177Lu-DOTATOC
  • laborseitiges Management von klinischen Studien der Nuklearmedizin, Herstellung von Prüfpräparaten, Bestimmung der Pharmakokinetik

Im Speziellen können damit folgende Organsysteme abgeklärt und behandelt werden (weitere Informationen beim Thema Radionuklidtherapie):

 

  • Blut und blutbildende Organe
  • Herz
  • Knochen
  • Lunge
  • Lymphe
  • Niere
  • Schilddrüse
  • Tumoren
  • Verdauungstrakt
  • zentrales Nervensystem