Hirntumorzentrum
Willkommen im Hirntumorzentrum des Universitätsspitals Basel
Wir sind spezialisiert auf die umfassende Diagnostik und Behandlung von Hirntumoren. Unser Ziel ist es, Patientinnen und Patienten sowie ihren Angehörigen schnell, kompetent und einfühlsam zur Seite zu stehen - vom ersten Verdacht über die Therapie bis zur Nachsorge.
„Verlässliche Spitzenmedizin für unsere Patientinnen und Patienten: Das ist tagtäglich unser Anspruch, der von wiederholten Zertifizierungen bestätigt wird.“
PD Dr. Dominik Cordier, Leiter des Hirntumorzentrums
Unser Angebot
Mehr als Medizin
Neben modernster Diagnostik und Therapie legen wir grossen Wert auf eine ganzheitliche Begleitung. Dazu gehören psychologische Unterstützung, physiotherapeutische, ergo- und logopädische Massnamen sowie eine enge Betreuung mit festen Ansprechpersonen während des gesamten Krankheitsverlaufs.
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
für Ihre bestmögliche Behandlung.
Spezialistinnen und Spezialisten aus der Neurochirurgie, Neurologie, Onkologie, Strahlentherapie, Radiologie, Pathologoie und weiteren Fachrichtungen arbeiten eng zusammen.
Alle Befunde werden zeitnah in einem gemeinsamen Tumorboard besprochen, um ein individuell abgestimmtes Therapiekonzept zu entwickeln.
Krankheitsbilder
Wir behandeln alle Formen von Tumorerkrankungen des Nervensystems. Weil jede Erkrankung individuell ist, entwickeln wir für jede Patientin und jeden Patienten ein maßgeschneidertes Therapiekonzept.
Häufig vorkommenden Erkrankungen sind:
Hirnmetastasen
Meningeome
Gliome
seltene Tumore
Diagnostik
Die wichtigste Untersuchung bei Verdacht auf einen Hirntumor ist die Magnetresonanztomographie (MRI oder MRT). Neben den Standardaufnahmen können spezielle Verfahren wie Perfusions MRT, MR-Spektroskopie oder eine FET-PET/CT zusätzliche Hinweise zur Art des Tumors geben.
“Bereits mittels modernster diagnostischer CT- und MRI-Verfahren lassen sich grundlegende Charakteristika einer möglichen Tumorerkrankung eingrenzen, was entscheidend für die weitere Diagnosesicherung und Therapie ist”
Dr. Johanna Lieb
Besteht ein starker Verdacht, folgt die Gewebegewinnung – entweder direkt im Rahmen einer Operation zur Tumorentfernung oder zunächst durch eine Biopsie, um die Diagnose zu sichern.
Erst die feingewebliche Analyse erlaubt eine eindeutige Einordnung und ist entscheidend für die Planung der weiteren Therapie.
“Hochmoderne Analyseverfahren, welche am Universitätsspital Basel mitentwickelt wurden, erlauben eine ultraschnelle und hochpräzise Hirntumordiagnostik – häufig bereits innerhalb von 24 Stunden nach der Operation. Dies verschafft unseren Patientinnen und Patienten rasche Gewissheit in einer belastenden Situation und ermöglicht die verzögerungsfreie Behandlungsplanung.”
Prof. Stefan Frank
Eine Diagnose durch Bluttests ist bisher leider nicht möglich, jedoch aktiver Gegenstand der Forschung bei uns am Universitätspital.
Behandlung
Operation
Eine Operation verfolgt zwei zentrale Ziele: den Tumor möglichst vollständig zu entfernen und gleichzeitig die normalen Gehirnfunktionen zu erhalten. Bei gutartigen Tumoren ist nach vollständiger Entfernung oft eine dauerhafte Heilung möglich. Bei bösartigen Tumoren wie dem Glioblastom verbessert eine möglichst umfassende Tumorentfernung die Prognose und Überlebenszeit.
Absolute Priorität hat dabei der Funktionserhalt. Falls notwendig, wird ein kleiner Tumorrest bewusst belassen, um bleibende neurologische Schäden zu vermeiden. Solche Reste können über Jahre kontrolliert oder mit Strahlen- bzw. Medikamententherapie nachbehandelt werden.
Um die Sicherheit der Operation zu erhöhen, nutzen wir modernste Verfahren: intraoperative Navigation, Fluoreszenztechniken, Ultraschall, funktionelles Monitoring sowie Wachoperationen zur Überwachung von Sprache, Bewegung und Sehen. So können Tumore besonders präzise entfernt werden, während wichtige Funktionen geschont bleiben.
Nach der Operation erfolgt in der Regel ein kurzer stationärer Aufenthalt von häufig weniger als einer Woche. Bei Bedarf schließt sich eine stationäre oder ambulante Rehabilitation an, z. B. mit Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie oder psychosozialer Unterstützung.
Die weiteren Schritte hängen von der Tumorart ab:
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Bei gutartigen Tumoren sind meist nur regelmäßige Nachkontrollen per MRT nötig.
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Bei bösartigen Tumoren folgen in der Regel zusätzliche Therapien wie Strahlen- und/oder Systemtherapien
„Unser interdisziplinäres Team hilft Patientinnen und Patienten nach erfolgter Operation, ihre Mobilität und Selbstständigkeit rasch und bestmöglich wiederzuerlangen.”
Emöke Wellinger
Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist eine wichtige Ergänzung zur Operation und kommt insbesondere bei höhergradigen Hirntumoren und Hirnmetastasen zum Einsatz. Ziel ist es, verbliebene Tumorzellen gezielt zu zerstören und das Tumorwachstum langfristig zu bremsen. Dafür nutzen wir hochpräzise Linearbeschleuniger an unseren Standorten in Liestal und am Universitätsspital Basel.
In ausgewählten Fällen arbeiten wir zudem eng mit dem Paul Scherrer Institut (PSI) zusammen. Dort stehen modernste Verfahren wie die Protonenbestrahlung zur Verfügung, die sich besonders für bestimmte Tumorarten oder sensible Lokalisationen eignen können.
Auch die Radiochirurgie – eine einmalige oder wenige Male, hochdosierte, stark fokussierte Bestrahlung – ist bei kleinen, klar begrenzten Tumoren eine schonende Alternative zur Operation.
“Unser Ziel ist es, durch modernste Strahlentechniken eine wirksame Tumorkontrolle zu erreichen und gleichzeitig gesundes Gewebe bestmöglich zu schonen.”
PD Dr. Markus Gross
Medikamentöse Therapien
Bei der Behandlung von Hirntumoren spielen auch medikamentöse Therapien eine wichtige Rolle, welche die Operation und Strahlentherapie ergänzen können:
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Bei Hirnmetastasen richtet sich die Therapie oft nach der ursprünglichen Krebserkrankung (z. B. Lungen-, Brust- oder Hautkrebs) und kann sehr unterschiedlich aussehen: von Chemotherapien zu zielgerichteten Medikamenten bis zu Immuntherapien.
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Bei höhergradigen Gliomen wird in der Regel eine Tablettentherapie mit Temozolomid eingesetzt, meist in Kombination mit einer Strahlenbehandlung. In bestimmten Situationen kommen auch andere Medikamente wie Lomustin zum Einsatz.
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In ausgewählten Fällen können zudem neue zielgerichtete Substanzen (z. B. Vorasidenib) oder auch eine Studienbehandlungen angeboten werden.
Während der gesamten Systemtherapie werden unsere Patientinnen und Patienten vom Team der medizinischen Onkologie begleitet. Dort stehen feste Ansprechpersonen bereit, die nicht nur die Behandlung steuern, sondern auch engmaschig beraten und unterstützen.
„Eine erfolgreiche Systemtherapie braucht nicht nur die richtige Medikation, sondern auch eine kontinuierliche Betreuung – dafür stehen wir an der Seite unserer Patientinnen und Patienten.“
Dr. Benjamin Thiele
Epilepsie
Viele Patientinnen und Patienten mit Hirntumoren entwickeln im Verlauf epileptische Anfälle. Diese entstehen, wenn Tumorgewebe oder Narben das elektrische Gleichgewicht im Gehirn stören. Epilepsien lassen sich heute in den meisten Fällen mit Medikamenten (Antiepileptika) gut behandeln. Wichtig ist die sorgfältige Einstellung, da jedes Präparat unterschiedliche Nebenwirkungen haben kann – etwa Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten oder Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten.
Nach einem Anfall gilt in der Regel ein vorübergehendes Fahrverbot, um die eigene Sicherheit und die anderer zu gewährleisten. Auch berufliche oder private Aktivitäten können zeitweise eingeschränkt sein.
“Wir erforschen und entwickeln neue Diagnose- und Therapiestrategien, um die Versorgung von Hirntumorpatientinnen und -patienten zu verbessern. Weiterhin kümmern wir uns um neurologische Folgen von Hirntumoren wie epileptische Anfälle, kognitiven Defizite und Lähmungen“
PD Dr. Tobias Weiss
Rehabilitation und Nachsorge
Nach einer Operation kann eine Rehabilitation helfen verloren gegangene Funktionen wiederzuerlangen und den Alltag schneller wieder zu bewältigen. Je nach Bedarf kommen Physiotherapie, Ergotherapie oder Logopädie zum Einsatz. Diese Therapien können sowohl stationär in einer spezialisierten Rehaklinik als auch ambulant wohnortnah erfolgen. Hier arbeiten wir eng mit den regionalen Rehaeinrichtungen zusammen.
Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen und MRT-Kontrollen sichern den Behandlungserfolg langfristig ab.
Unterstützung & Begleitung
Eine umfassende Behandlung geht bei uns über Operation, Bestrahlung und Medikamente hinaus. Wir bieten ganzheitliche Unterstützung, welche die psychische Stabilität stärkt, körperliche Funktionen fördert und in allen Krankheitsphasen Sicherheit gibt – von fester psychologischer Begleitung bis zu palliativen und komplementären Angeboten.
Wir begleiten Sie bei der Auswahl und Anbindung der passenden Angebote – sprechen Sie Ihre Behandlerin / Ihren Behandler jederzeit an.
Psychoonkologie
Eine Krebserkrankung betrifft immer auch die seelische Gesundheit. Unsere Psychoonkologen unterstützen dabei, Ängste zu bewältigen, Kraftquellen zu finden und den Alltag trotz Erkrankungen aktiv zu gestalten.
Palliativmedizin
Wenn eine Heilung nicht möglich ist, stehen Lebensqualität und Symptomkontrolle im Vordergrund. Unsere Palliativmedizin bietet umfassende Betreuung, lindert Beschwerden und begleitet Patientinnen, Patienten und Angehörige einfühlsam.
Physio-, Logo, und Ergotherapie
Spezialisierte Therapien fördern Beweglichkeit, Sprache und Selbstständigkeit. Sie werden stationär während des Aufenthalts begonnen und können ambulant wohnortnah fortgeführt werden. Sie tragen entscheidend zur Rückkehr in den Alltag bei.
Komplementärmedizin
Ergänzend zur Standardtherapie bietet unsere Kooperationspartnerin, die Klinik Arlesheim, komplementärmedizinische Verfahren wie z.B. die Misteltherapie an. Eine Anbindung organisieren wir bei Interesse gerne.
„Die Diagnose einer Tumorerkrankung kann das Leben auf den Kopf stellen – wir helfen, mit dieser Belastung umzugehen und neue Stabilität zu finden.“
Sabrina Elia
Forschung & klinische Studien
Als zertifiziertes Zentrum für Hirntumore verbinden wir moderne Patientenversorgung mit Grundlagen- und angewandter Forschung.
Darüber hinaus führen wir klinische Studien durch, die neue Therapien untersuchen und den Nutzen für Patientinnen und Patienten klar in den Mittelpunkt stellen. So versuchen wir aktiv, die Behandlungsmöglichkeiten unserer Patientinnen und Patienten auch in Zukunft zu verbessern.
Sprechen Sie uns bei Interesse gerne an.
Unter dem folgenden Link und Reiter „Hirntumore“ finden Sie eine Übersicht der aktuell laufenden Studien.
„Wir erforschen neue Wege, das Immunsystem gezielt gegen Hirntumore einzusetzen – um Erkenntnisse rasch in wirksamere Therapien zu überführen. Durch klinische Studien bieten wir unseren Patientinnen und Patienten die Möglichkeit, an derartigen neuen Entwicklungen aktiv mitzuwirken.“
Prof. Gregor Hutter
Unser Team
Leitung
Team
Prof. Stephan Frank
Leitender Arzt und Fachbereichsleiter Neuro- und Ophthalmopathologie
Pathologie
Klinische Professur für Neuro- und Muskelpathologie, Mitglied Tumorzentrum, Neuro- und Muskelpathologie, Molekularpathologie
Tel. +41 61 328 63 90
Prof. Jörg Halter
Leitender Arzt
Hämatologie
Leitung Behandlungszentrum Stammzelltransplantation
Dr. Jürgen Hench
Oberarzt
Pathologie
Neuro- und Muskelpathologie, Molekularpathologie
Tel. +41 61 328 68 91
Prof. Heinz Läubli
Leitender Arzt / Leitung Klinische Forschung
medizinische Onkologie FMH, allgemeine Innere Medizin FMH, Mitglied Tumorzentrum, Forschungsgruppenleiter Tumorimmuntherapie, DBM und DKF
Hirntumore, Hauttumore, Thoraxtumore, Immuntherapie, Krebsimmunologie
Dr. Johanna Lieb
Kaderärztin, stv. Leitung Neuroradiologie, Mitglied Tumor- und MS-Zentrum
Radiologie und Nuklearmedizin
Tel. +41 61 328 65 93
Dr. Benjamin Thiele
Oberarzt
Innere Medizin und Hämatologie und Onkologie (D), Hämatologie (FMH, CH)
ZNS Tumore, GI Tumore, Lymphome
Prof. Dr. phil. Dr. med Damian Wild
Leitung Nuklearmedizin
Radiologie und Nuklearmedizin
Radiologie und Nuklearmedizin, Zentrum für neuroendokrine und endokrine Tumore, Wirbelsäulenzentrum
Tel. +41 61 556 53 84
„Für eine zeitnahe Beurteilung Ihres Falles benötigen wir einen aktuellen Arztbericht mit den bisherigen Behandlungen, aktuelle Bildaufnahmen sowie idealerweise den Bericht der Pathologie.“
PD Dr. Dominik Cordier
Kontakt
Ob zur ersten Abklärung, für eine laufende Behandlung oder zur Einholung einer Zweitmeinung – wir sind für Sie da. Unser Team nimmt sich Zeit für Ihre Fragen, unterstützt Sie bei der Terminvereinbarung und begleitet Sie zuverlässig durch die nächsten Schritte.
Sekretariat
Tel. +41 61 265 39 05
Für Zuweisende:
Wir schätzen die gute Zusammenarbeit mit Ihnen sehr. Daher kümmern wir uns zeitnah um Ihr Anliegen und sind unter den folgenden Kontakten auch direkt für Sie erreichbar.