Gynäkologisches Ambulatorium der Frauenklinik
Das Gynäkologische Ambulatorium der Frauenklinik findet sich an der Vogesenstrasse und dient der Beratung und Therapie von Dysplasien, der Kolposkopie- und Vulva-Sprechstunde und ambulante Eingriffen. Das GAF fundiert zudem als ambulatorisches Operationszentrum.
Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit bereichsübergreifenden Abteilungen des Universitätsspitals, wie z.B. Pathologie, Ultraschall, gynäkologische Onkologie und Psychosomatik sowie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.
Seit Mai 2018 sind wir gemäss den Vorgaben der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) eine zertifizierte gynäkologische Dysplasie-Einheit.
Gynäkologisches Ambulatorium der Frauenklinik
Vogesenstrasse 134
4031 Basel
Montag bis Freitag
8.00 – 16.00 Uhr
Auffälliger Krebsabstrich
Veränderungen des äusseren und inneren Genitales, die nicht bösartig sind, aber Vorstufen für eine bösartige Erkrankung sein können, nennt man Dysplasien. Diese verursachen keine Beschwerden und werden daher zumeist nicht selbst bemerkt. Deshalb ist es umso wichtiger, regelmässig einen Krebsabstrich machen zu lassen, um allfällige Vorstufen früh zu erkennen.
Es ist weiterhin nicht gänzlich geklärt, warum manche Frauen Dysplasien entwickeln und andere nicht. Einer der Gründe ist die Infektion mit dem Humanen Papilloma Virus (HPV), was jedoch nicht allein für die Entstehung von Zellveränderungen ausreicht. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, chronischer Stress und Störungen des Immunsystems.
Nicht jede Dysplasie wird zu einer bösartigen Erkrankung. Einige dieser Vorstufen bilden sich von selbst zurück, andere entwickeln sich weiter und können zu einer Krebserkrankung führen. Werden die Dysplasien rechtzeitig erkannt, sind sie zu 100% heilbar.
Ablauf unserer Dysplasiesprechstunde
Im Fall eines auffälligen Krebsabstrichs wird neben einer gynäkologischen Untersuchung und einer eventuell erneuten Krebsabstrich-Entnahme, eine Lupenuntersuchung des Gebärmutterhalses (Kolposkopie) mit Fotodokumentation durchgeführt. Bestehen Auffälligkeiten erfolgt die Entnahme von kleinen Gewebeproben vom äusseren Muttermund oder aus dem Gebärmutterhalskanal zur weiteren Untersuchung. Ähnlich ist der Ablauf bei abklärungswürdigen Befunden in der Vagina oder an der Vulva.
Die Gewebeproben werden durch die Pathologen unseres Hauses untersucht. Das kann einige Tage in Anspruch nehmen. Ob eine Therapie überhaupt notwendig ist und, wenn ja, welche, wird in einem ausführlichen Gespräch mit Ihnen diskutiert. Neben dem Schweregrad der Veränderung spielen bei der Therapieentscheidung auch Ihre persönlichen Lebensumstände eine Rolle (z.B. Kinderwunsch). Unser Ziel ist eine optimale, auf Ihre persönliche Situation abgestimmte Therapieplanung. Dazu stehen uns alle derzeit anerkannten Therapieverfahren zur Verfügung, die durch Kombination individuell angepasst werden können.
Eine enge Zusammenarbeit mit Ihrer Frauenärztin oder ihrem Frauenarzt ist uns wichtig. Eine Information über erhobene Befunde und die daraus resultierende Therapieempfehlung erfolgt immer schnellstmöglich.
Was sind Humane Papilloma Viren (HPV)?
Die Humanen Papillomaviren (HPV) sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Sie werden in zwei Gruppen unterteilt.
- Eine Infektion mit einem Virus der Gruppe der sogenannten «Niedrigrisiko-Viren» kann zu genitalen Wärzchen führen, die oft von alleine wieder verschwinden, manchmal (v.a. wenn es sehr viele sind) aber behandelt werden müssen.
- Eine Infektion mit einem Virus der Gruppe der sogenannten «Hochrisiko-Viren» muss für die Entstehung von Dysplasien am Gebärmutterhals vorliegen. Erst wenn eine solche Infektion über längere Zeit im Körper bestehen bleibt, ist die Entwicklung einer Krebsvorstufe möglich. Dabei erfordern leichte Veränderungen meist lediglich Kontrollen, da sich diese oft von alleine zurückbilden.
In fast allen Fällen bemerken die Patienten die Infektion nicht. Die Ansteckung mit dem Virus ist bei jungen Frauen besonders häufig und erfolgt in der Regel über Sexualkontakt. In weit über 90% der Fälle heilt die Infektion ohne Therapie von alleine innert 1-2 Jahren komplett aus. Der Nachweis von HPV ist daher für sich alleine kein Anlass zur Besorgnis.
Die Impfung gegen HPV
Gegen HPV existiert eine Impfung. Sie hilft gegen einige Typen der Humanen Papilloma Viren, die für den Grossteil der Gebärmutterhalskrebserkrankungen, aber auch für Krebserkrankungen der Vagina, Vulva und des Anus verantwortlich sind.
Einer der beiden vorhandenen Impfstoffe wirkt zusätzlich gegen Wärzchen im äusseren Genitalbereich (Condylomata accuminata).
Die HPV-Impfung wird von der Eidgenössischen Impfkommission und dem Bundesamt für Gesundheit für alle Mädchen und Jungen im Alter von 11 bis 26 Jahren empfohlen und die Kosten werden vollständig übernommen. Sie sollte idealerweise vor einer Infektion mit dem Virus verabreicht werden, das heisst vor dem ersten Sexualkontakt.
Mehr Informationen zu diesen Themen stehen Ihnen als Flyer und Broschüre bei uns in der Dysplasie-Sprechstunde zur Verfügung.
In unserer Dysplasie-Sprechstunde bieten wir Folgendes an:
- Abklärung auffälliger Gebärmutterhals-Krebsabstrich-Ergebnisse bzw. kolposkopischer Befunde
- Therapie feingeweblich gesicherter Krebsvorstufen (Dysplasien) und Krebserkrankungen an Vulva, Vagina und Gebärmutterhals
- Behandlung gutartiger Veränderungen am Gebärmutterhals wie zum Beispiel Polypen
- Beratung und Therapie bei Vorliegen HPV-assoziierter Erkrankungen in der Schwangerschaft
- Zweitbegutachtung / Zweitmeinung
- Vorsorgeberatung
- HPV-Impfung innerhalb und ausserhalb des kantonalen Impfprogramms
Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit bereichsübergreifenden Abteilungen des Universitätsspitals, wie z.B. Pathologie, Ultraschall, gynäkologische Onkologie und Psychosomatik sowie mit Ihrer Frauenärztin oder Ihrem Frauenarzt.
Leitung
Dr. André Kind MPH
Stv. Chefarzt Gynäkologie
Leitender Arzt GAF und Gynäkologische Dysplasieeinheit
Gynäkologie für Mädchen und junge Frauen
Gynäkologie für Mädchen und junge Frauen (UKBB)
In Zusammenarbeit mit dem Universitäts-Kinderspital beider Basel bieten wir eine interdisziplinäre Sprechstunde für Kinder- und Jugendgynäkologie an. Jeweils montags findet die Sprechstunde im Universitäts-Kinderspital beider Basel statt.
Für Jugendliche besteht zusätzlich auch die Möglichkeit Termine in unserer Jugendgynäkologischen Sprechstunde im gynäkologischen Ambulatorium der Frauenklinik (Standort Vogesenstrasse) zu vereinbaren.
Kontakt UKBB
Poliklinik Universitäts-Kinderspital beider Basel
Spitalstrasse 33
4056 Basel
Kontakt Gynäkologisches Ambulatorium der Frauenklinik
Vogesenstrasse 134
4031 Basel
Gynäkologie für junge Frauen (GAF)
In der Jugendgynäkologischen Sprechstunde betraten wir Jugendliche ab der Pubertät mit Fragen im Zusammenhang mit
- der körperlichen Entwicklung, insbesondere der allgemeinen Entwicklung der Geschlechtsorgane und Brust
- dem Zyklus und der Menstruation
- Infektionen im Genitalbereich
- Fehlbildungen im Bereich des äusseren oder inneren Genitals
- dem Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten und der Impfung gegen HPV (Humanes Papilloma Virus)
- der Sexualität, Fruchtbarkeit und der Schwangerschaftsverhütung
- akuten oder chronische Beschwerden im Intimbereich
Der erste Besuch sollte spätestens dann stattfinden, wenn ein Verhütungsmittel gebraucht wird oder Beschwerden vorliegen.
Eine gynäkologische Untersuchung ist nicht in jedem Fall nötig. Falls jedoch eine Untersuchung erforderlich wird, werden wir diese altersgerecht und sehr einfühlsam durchführen und jeden Schritt genau erklären.
Leitung
Veränderungen der Vulva
Als Veränderungen der Vulva werden Hautveränderungen oder Beschwerden der äusseren weiblichen Geschlechtsorgane (Genitale) bezeichnet. Die Beschwerden oder Veränderungen können in chronischem Juckreiz, Brennen, Fremdkörpergefühl oder Schmerzen im Bereich der Schamlippen, der Scheide, dem Scheideneingang oder der Region um den After bestehen.
Die Ursachen für Vulva-Veränderungen können sehr vielfältig sein, darunter befinden sich Infektionen mit Bakterien, Pilzen, Parasiten oder Viren. Auch Autoimmunreaktionen, hormonelle und genetische Einflüsse können eine Rolle spielen. Bei einem Verdacht kommen deshalb unterschiedliche Diagnosemethoden zum Einsatz um die Erkrankungsform zu ergründen. Die Fragestellung ist oft komplex und die zugrunde liegende Erkrankung manchmal schwierig zu diagnostizieren und zu behandeln.
Leitung
Dr. André Kind MPH
Stv. Chefarzt Gynäkologie
Leitender Arzt GAF und Gynäkologische Dysplasieeinheit
Wir bieten Folgendes an:
- Behandlung gutartiger Haut- und Schleimhautveränderungen an Vulva und Vagina (z.B. genitale Feigwarzen, Condylome, Lichen sclerosus)
- Abklärung und Behandlung chronischer Schmerzzustände im Vulva-Bereich (Vulvodynie, Vestibulitis)
- Diagnose und Therapie wiederkehrender Infektionen
- Therapie von Frauen nach Beschneidung (in Zusammenarbeit mit der Abteilung für gyn. Sozialmedizin und Psychosomatik)
- «GvHD-Sprechstunde» (Graft vs. Host Disease). Für Frauen nach Stammzelltransplantation mit Veränderungen der Vulva und Vagina (in Zusammenarbeit mit dem Kantonsspital Baselland)
- Zweitbegutachtung/ Zweitmeinung
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit im Rahmen gemeinsamer Sprechstunden mit der Dermatologie des Universitätsspitals Basel
Verhütung
Informationen und Beratung zur Verhütung erhalten alle Frauen und Jugendliche im Rahmen einer Jahreskontrolle in der Frauenpoliklinik.
Darüber hinaus stehen wir Ihnen natürlich auch bei speziellen Fragen zur Verfügung, wie beispielsweise:
- Alternative Verhütungsmöglichkeiten bei Anwendungsproblemen und Unverträglichkeiten
- Möglichkeiten der Verhütung bei (chronischen) Erkrankungen
- Auswirkungen von Medikamenten auf die Sicherheit von Verhütungsmitteln
- Nebenwirkungen von Verhütungsmitteln
- Positive Nebeneffekte von Verhütungsmitteln (z.B. bei Akne)
- Auswirkungen von Verhütungsmitteln auf die Sexualität
- Probleme mit den Kosten von Verhütungsmitteln
Nach Möglichkeiten stehen Ihnen unsere Ärztinnen und Ärzte für diese Fragen auch telefonisch und per E-Mail zur Verfügung.
Dr. Philipp Quaas
Oberarzt
Reproduktionsmedizin und gynäkologische Endokrinologie
Ausfallerscheinungen in der Menopause
In der Menopause kann es zu diversen Ausfallerscheinungen kommen. Hierzu gehören häufig Symptome wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Gelenkschmerzen, Scheidentrockenheit oder diverse andere Symptomatiken.
Diese können aufgrund der hormonellen Veränderung in dieser Phase ihres Lebens auftreten. Um dies zu stabilisieren und Sie dabei zu unterstützen, bieten wir Ihnen gerne eine Beratung an.
Gemeinsam besprechen wir Ihre Symptome und Therapieoptionen um die Lebensqualität wieder zu verbessern.
Leitung