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Spitalweite Indikatoren

In (inter-)nationalen Messprogrammen vergleichen wir unsere Leistungen mit anderen Spitälern. Gleichzeitig führen wir spitalintern neue Kennzahlen ein, um die geleistete Qualität in unseren Kliniken und Abteilungen noch transparenter zu machen. Besonders wichtig dabei ist: Die Qualitätskennzahlen erfassen wir digital und möglichst automatisch und werten sie anschliessend aus. In diesem Abschnitt finden Sie die Ergebnisse unserer spitalweiten Qualitätsmessungen.

Was sind Qualitätskennzahlen?

Qualitätskennzahlen sind klar definierte, statistische Messgrössen zur Bewertung der Qualität eines Prozesses oder einer Leistung. Solche Messgrössen sind die Grundlage für eine kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der medizinischen Behandlungsqualität eines jeden Spitals. Da Qualität ein komplexes Konstrukt ist, werden stets mehrere solcher Messgrössen oder «Kennzahlen» kombiniert, welche jeweils einen Aspekt der Qualität beleuchten.

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Fallzahlen, Komplikations- und Mortalitätsraten

Das USB ist Gründungsmitglied der Initiative Qualitätsmedizin IQM. Seit 15 Jahren setzt sich diese Initiative, die von über 500 Spitälern in Deutschland und der Schweiz getragen wird, für die medizinische Behandlungsqualität und deren Transparenz ein. Basierend auf Routinedaten berechnet die IQM für eine Vielzahl von Diagnosen und Eingriffen die Fallzahlen, Komplikationsraten und Mortalitätsraten pro Spital. Die Spitäler vergleichen ihre Ergebnisse untereinander und können im Rahmen von sogenannten Peer Reviews durch den gezielten Austausch mit Fachexpertinnen und -experten bei Bedarf Verbesserungsmassnahmen anstossen.

 

Zu den Kennzahlen:

 

Unsere IQM-Fallzahlen, Komplikations- und Mortalitätsraten finden Sie hier.

Im Spital erworbene Infektionen

Zur Erfassung von im Spital erworbenen Infektionen führt das Universitätsspital Basel seit dem Jahr 1999 jährlich eine Prävalenzuntersuchung durch. Die Erhebung findet jeweils an einem Stichtag statt, an dem alle an diesem Stichtag hospitalisierten Patientinnen und Patienten hinsichtlich einer im Spital erworbenen Infektion untersucht werden.

Kennzahl: Rate von im Spital erworbenen Infektionen (Anteil Patientinnen und Patienten mit im Spital erworbener Infektion pro 100 Patienten)

Im Jahr 2022 betrug der Anteil von im Spital erworbenen Infektionen in der Stichtagerhebung 6.0%. Damit liegt das Universitätsspital Basel im schweizerischen Durchschnitt (5.9%).

Grafik Rate von im Spital erworbenen Infektionen

Quelle: Bericht Prävalenz nosokomialer Infektionen am Universitätsspital Basel im Juni 2022; Universitätsspital Basel, Klinik für Infektiologie & Spitalhygiene. Erfassung aller Bettenstationen ohne: Notfallstation, hämatologische Isolierstation, Kriseninterventions-Station, Augenklinik, Nuklearmedizin; Swissnoso, Point Prevalence Survey 2021 of healthcare associated infections and antimicrobial use in Swiss acute care hospitals; Swissnoso, Second national point prevalence survey of healthcare-associated infections and antimicrobial use in Swiss acute care hospitals (2022)

 

* Im Jahr 2020 wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie keine Messung durchgeführt.

Postoperative Wundinfektionen

Nach Operationen kann es zu unerwünschten Infektionen des Operationsgebietes oder der Wunden kommen. Solche Wundinfektionen können verschieden schwer verlaufen, stellen aber immer eine unerwünschte Komplikation dar, die unter Umständen auch zu einem verlängerten Spitalaufenthalt führen kann.

 

In der Schweiz werden Wundinfektionen nach Operationen im Rahmen eines nationalen Messprogramms (swissnoso) obligatorisch von allen Spitälern für ausgewählte Operationen erfasst.

Kennzahl: postoperative Wundinfektionsrate (Anteil Patientinnen und Patienten mit postoperativer Wundinfektion pro 100 Patienten)

Am USB überwachen wir Wundinfektionen seit mehreren Jahren nach Eingriffen an der Gallenblase, am Dickdarm und nach herzchirurgischen Eingriffen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Wundinfektionsrate der letzten drei Messjahre.

 

Im Rahmen des nationalen Messprogramms von swissnoso werden die Ergebnisse jeweils auch mit allen anderen Spitälern verglichen. Die Daten dazu finden Sie hier . 

1) Die Messung der Wundinfektionen wurde aufgrund der COVID-19-Pandemie in den Jahren 2020, 2021 und 2022 während mehrerer Monate ausgesetzt, wodurch die Anzahl ausgewiesener Eingriffe z.T. tiefer ausfällt als die tatsächliche Anzahl durchgeführter Eingriffe.

 

2) Ab dem Jahr 2021 werden die Infektraten für die Kolonchirurgie als Gesamtzahl für Clarunis – Universitäres Bauchzentrum Basel (der Standorte St. Claraspital und USB) ausgewiesen


3) Herzchirurgische Eingriffe bis Mitte 2021 wurden ein Jahr nachverfolgt, neu nur noch während 90 Tagen (Änderung der nationalen Messmethodik von Swissnoso). Die Ergebnisse für die herzchirurgischen Eingriffe im Jahr 2022 waren zum Zeitpunkt der Publikation dieses Qualitätsberichtes noch nicht verfügbar, da die Dauer der Nachverfolgung (90 Tage) noch nicht für alle Eingriffe aus dem Jahr 2022 verstrichen war.

Dekubitus

Ein Dekubitus, in der Umgangssprache auch als Wundliegen bezeichnet, ist «eine lokal begrenzte Schädigung der Haut und/oder des darunterliegenden Gewebes infolge von Druck oder von Druck in Kombination mit Scherkräften. Ein Dekubitus tritt in der Regel über knöchernen Vorsprüngen auf, kann aber auch mit medizinischen Hilfsmitteln oder anderen Objekten verbunden sein» (gem. EPUAP, 2019). Je nach Schweregrad lässt sich Dekubitus in vier Kategorien einteilen, von Kategorie 1 (nicht wegdrückbare Rötung) bis Kategorie 4 (vollständiger Gewebeverlust).

 

Dekubitusraten gelten international einheitlich als Indikator für die Pflegequalität. Die Dekubitusprävalenz misst dabei die Häufigkeit eines im Spital erworbenen Dekubitus und stellt so eine Grundlage für Qualitätsverbesserungen innerhalb der Prävention dar.

 

Das USB verfügt über ein umfassendes Dekubituspräventionsprogramm, welches Expertinnen und Experten aus dem Bereich Pflege/MTT leiten.

Kennzahl: Dekubitusprävalenzrate (Anteil Patientinnen und Patienten mit Dekubitus pro 100 Patienten)

Im Jahr 2022 trat bei 866 von total 30'741 Patientinnen und Patienten ein Dekubitus auf. Dies entspricht einer Dekubitusprävalenzrate von 2.8%. Betrachtet man Dekubitus nur ab Kategorie 2 oder höher, also die Fälle, in denen es tatsächlich zu einem Teilverlust der Haut kommt, entspricht die Dekubitusprävalenzrate 1.3%. Die Dekubitusprävalenz ist seit Beginn der ganzjährigen, kontinuierlichen Messung am USB tendenziell rückläufig.

Grafik Dekubitusprävalenzrate 2022

Quelle: USB, interne Auswertungen aller Bettenstationen ohne: Tageskliniken, Notfallzentrum, Schwangerenabteilung, Mutter-Kind-Abteilung, Intensivstation und IMC (anderes Erfassungssystem)

Sturz

Per Definition ist ein Sturz «ein Ereignis, in dessen Folge eine Person unbeabsichtigt auf dem Boden oder auf einer tieferen Ebene zu liegen kommt».

 

Die Sturzprävalenz ermitteln wir am USB seit mehreren Jahren fortlaufend automatisch und bilden sie in einem Qualitätsdashboard ab. Jedes Sturzereignis wird durch das Behandlungsteam in einem Sturzprotokoll dokumentiert, besprochen und hinsichtlich notwendiger Massnahmen evaluiert. Zudem verfügt das USB über ein spitalweites Sturzpräventionsprogramm, welches sich für die kontinuierliche Optimierung der Sturzpräventionsmassnahmen einsetzt.

Kennzahl: Sturzprävalenzrate (Anteil Patientinnen und Patienten mit Sturz pro 100 Patienten)

Im Jahr 2022 sind 2.4% der Patientinnen und Patienten während ihres Spitalaufenthaltes gestürzt.

Quelle: USB, interne Auswertungen aller Bettenstationen ohne: Tageskliniken, Notfallzentrum, Schwangerenabteilung, Mutter-Kind-Abteilung, Intensivstation und IMC (anderes Erfassungssystem)

Einsatz von Blasenkathetern

Verschiedene medizinische Gründe können den Einsatz eines Blasenkatheters erfordern. Um jedoch unerwünschte Nebenwirkungen (zum Beispiel Harnwegsinfekte oder Verletzungen) möglichst zu vermeiden, ist es wichtig, Blasenkatheter so wenig und so kurz wie möglich einzusetzen.

 

Eine Kennzahl, um den Einsatz von Blasenkathetern zu überwachen, ist die sogenannte Blasenkatheter-Nutzungsrate. Je tiefer diese Rate ist, desto geringer ist der Einsatz von Blasenkathetern (seltener und/oder kürzer).

 

Am USB wird die Blasenkatheter-Nutzungsrate automatisiert aufgrund der pflegerischen Dokumentation berechnet und abgebildet. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass der Einsatz von Blasenkathetern nicht immer zu verhindern ist und es Bereiche gibt, in denen die Blasenkatheter-Nutzungsraten aus medizinischen Gründen notwendigerweise hoch sind (zum Beispiel auf der Intensivstation oder bei urologischen Erkrankungen). Der Vergleich von Blasenkatheter-Nutzungsraten zwischen Spitälern ist deshalb nur eingeschränkt möglich und stets für vergleichbare Fachgebiete gedacht.

Kennzahl: Blasenkatheter-Nutzungsrate (Anteil Kathetertage pro 100 Patiententage)

Im Jahr 2022 lag die Blasenkatheter-Nutzungsrate im Durchschnitt aller Abteilungen bei 14.0%. Anders formuliert bedeutet dies, dass eine Patientin, ein Patient, die/der zehn Tage lang hospitalisiert ist, durchschnittlich während 1.4 Tagen einen Blasenkatheter trägt.

Quelle: USB, interne Auswertungen aller Bettenstationen ohne: Tageskliniken, Notfallzentrum, Intensivstation, IMC, neurochirurgische Überwachungseinheit

Behandlungsergebnis aus Patientensicht (PROMs)

Im Rahmen unserer Qualitätsmessungen legen wir einen besonderen Fokus auf das Behandlungsergebnis aus Patientensicht. Mehr zu den sogenannten PROMs – Patient Reported Outcome Measures finden Sie in hier.

Patientenmeinung

Daten dazu, wie Patientinnen und Patienten das USB bewerten, finden Sie hier.